Das Leben ist schön

Schottland 2014 – The Black Rock of Novar

Die großen Wandertouren machen wir nicht mehr – zu sehr hat uns Glen Affric am Anfang zugesetzt. Aber ganz faul auf der Haut liegen wollen wir natürlich auch nicht, und so haben wir uns aus unserem Wanderbuch: Walks – Inverness, Loch Ness and the North East Highlands für heute einen ganz leichten Spaziergang ausgesucht. 5 Kilometer, aber dafür auf nicht ganz einfachen Wegen zum Black Rock of Novar. Dieses Naturschauspiel sollte man gesehen haben – es war einfach umwerfend.

Wir fuhren mit dem Auto nach Evanton, ein paar Kilometer nord-östlich von Dingwall, von unserer Unterkunft aus also nicht so weit. Hier hat sich nach der letzten Eiszeit, als die Gletscher abschmolzen und viel Geröll mit sich brachten, der River Allt Graad, der ein Stück weiter oben noch River Glass heißt, bis zu 30m tief durch den Fels geschnitten und eine eindrucksvolle Landschaft hinterlassen.

In Evanton fanden wir einen Parkplatz und liefen los. Ziemlich schnell kamen wir an die Stelle, an der wir den Hauptweg verlassen und erst mal ein ganzes Stück steil abwärts steigen mussten, um auf die Höhe des Flusses zu kommen. Die Luft war feucht, die Bäume und Gräser alle nass, aber es regnete nicht und wir hatten angenehme Wandertemperaturen von 8-10 Grad.

Wir gingen den engen und sehr schlammigen Pfad – angemessenes Schuhwerk ist hierfür unbedingt erforderlich – immer flussaufwärts durch eine atemberaubende grüne Landschaft. Der Frühling ist hier in voller Blüte, die Bäume treiben frisches Grün aus und die Sonne brach immer wieder durch. Es war ein Traum. Richtig heimisch fühlten wir uns, als wir ganze Teppiche von Bärlauch sahen, der jetzt dort in voller Blüte steht.

Der Fluss selbst führt sehr dunkles Wasser, das nicht etwa schmutzig ist, sondern seine braune Farbe durch die Torfschichten, über die er fließt, erhält. Uralte hohe und dicke Bäume säumten den Weg, im Fluss lagen dicke Steine, die immer wieder für wirbelnde Ströme sorgten. Weil es so schön war, hat Markus auch richtig viele Fotos gemacht.

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Der Pfad wand sich immer steiler nach oben und ging ganz eng an der Klippe entlang. Unten hörten wir den Fluss rauschen und oben den Wind in den Bäumen. Beim Hinabschauen wurd mir teilweise ganz schwummerig, so hoch waren wir auf einmal gekommen.

Richtig spannend wurde es dann allerdings, als wir über eine kleine Brücke gingen. Der Spalt, der durch den Stein ging, war nur ca. 1-2m breit aber 30m tief, so dass wir unten kaum das Wasser erkennen konnten. Das war unglaublich beeindruckend. Man fühlt sich so klein, wenn man sieht, was die Naturgewalten bewirken können.

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Der Rückweg ging dann an der anderen Seite des Flusses entlang, hier waren die Wege noch deutlich besser ausgebaut. Interessant wurde es dann, als wir an eine Stelle kamen, wo jemand aus Holzstämmen lustige Tiere geschnitzt hatte.

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Als wir wieder am Auto angekommen waren, mussten wir erst mal überlegen, was wir noch machen wollten. Weil wir an der Ostküste mittlerweile schon viel gesehen hatten, fuhren wir dann über kleine enge Straßen mitten durch die Highlands in Richtung Ullapool (ein kleines verschlafenes Örtchen, das ich mir viel größer vorgestellt hatte) und von dort aus in südlicher bis östlicher Richtung wieder nach Inverness zurück. Unterwegs hielten wir immer mal an schönen Aussichtspunkten an und machten ein paar Fotos. Ein paar beeindruckend große Bäume gibt es hier. Auch in Drumnadrochit hatten wir zwei solche Riesen gesehen, die gegen diese Monsterbäume aber fast klein wirken. Auch die Berge der Highlands, einige über 1000m hoch, sind wirklich beeindruckend und schön auf ihre Weise.

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Nach einem reichhaltigen Abendessen im KFC von Inverness fuhren wir dann auch bald wieder zurück in unsere Unterkunft und werden jetzt auch zügig ins Bett gehen, denn morgen heißt es aufstehen um 4 Uhr, damit wir nach Oban fahren und dort dann die vor kurzem ausgefallene Tour nach Staffa und Treshnish Islands nachholen können.

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