Das Leben ist schön

Entenfleisch mit Fu-Zhu

Heute wurde es exotisch. Wir sind in China weitergereist in die Gegend von Peking und Shandong – weniger scharfe aber nicht weniger interessante Gerichte warten hier auf uns. Der Plan für die Woche steht und der Anfang ist gemacht – heute haben wir Entenfleisch mit Fu-Zhu gemacht.

Fu-Zhu (bestimmt gibt es noch zwanzig andere Schreibweisen dafür, in meinem Kochbuch halt so) wird aus der getrockneten Haut von Sojamilch gewonnen, es gibt Fu-Zhu als getrocknete große Blätter oder aufgerollt zu kaufen – aussehen tut es fast wie Pergamentrollen. Soja an sich hat ja relativ wenig Eigengeschmack, aber man kann tolle Sachen draus machen, so esse ich zum Beispiel sehr gern die großen getrockneten Sojastücke, die manche als Fleischersatz in Schmorgerichten verwenden, trocken geröstet im Müsli. Vom Fu-Zhu war ich ebenfalls sehr begeistert.

Folgende Zutaten habe ich verwendet:

  • 1 Entenbrustfilet, ohne Haut
  • ein paar Stücke Fu-Zhu
  • 2 EL Speisestärke
  • etwas Salz
  • Reiswein
  • 50g Bambussprossen
  • 3 frische Champignons
  • 1 Frühlingszwiebel
  • 1 kleines Stück Ingwer (fehlt auf dem nachfolgenden Bild)
  • 350ml Hühnerbrühe
  • 1 TL Sesamöl
  • 1-2 TL helle Sojasauce (fehlt ebenfalls auf dem Bild)
  • Öl zum Braten

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Das Fu-Zhu ist hart und brüchig, ich breche es in Stücke und weiche es 25 Minuten in warmem Wasser ein.

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In der Zeit treffe ich die restlichen Vorbereitungen, zum Beispiel die dicke Fettschicht von dem Entenbrustfilet entfernen – die brauchen wir heute nicht.

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Die Bambussprossen (Sprossen am Stück verwenden!) koche ich für eine Minute sprudelnd in Wasser – hier ist das Wasser noch kalt – danach lasse ich sie abtropfen und abkühlen und schneide sie in mundgerechte Stücke.

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Das Fleisch schneide ich in Würfel und mariniere es. Dazu löse ich erst mal die Stärke in 4 EL Wasser auf und gebe einen EL der Mischung zum Fleisch. Ein kleiner Schuss Reiswein und eine Prise Salz runden die Marinade ab.

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Die Frühlingszwiebel und den Ingwer hacke ich in feine Stückchen, auch die Champignons schneide ich in Stücke. Das eingeweichte Fu-Zhu ist jetzt schön weich geworden und wird ebenfalls in Stücke geschnitten.

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Den Reis bereite ich vor – lange dauert das Kochen jetzt nämlich nicht mehr. Wie so oft nimmt die Vorbereitung der Zutaten mehr Zeit ein als das eigentliche Kochen.

Ich erhitze etwas Sonnenblumenöl in meinem Wok und brate darin die Zwiebel und den Ingwer an.

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Nun kommt das Entenfleisch dazu – ich habe gelernt und gieße die überschüssige Marinade vorher ab. Rundherum wird es jetzt angebraten.

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Nun folgen Fu-Zhu, Bambussprossen und Champignonstücke, die alle kurz gebraten werden.

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Ich gieße die Geflügelbrühe an, würze nach Geschmack mit etwas Sojasauce und 1 EL Reiswein und lasse das Gericht zugedeckt 4 Minuten garen.

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Und jetzt schmeckt die Brühe wirklich hervorragend, mmh, das wird lecker. Nur noch mit der restlichen angerührten Stärke das Gericht abbinden und dabei nur so viel verwenden, bis die Konsistenz passt – dann ist es fertig.

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In einem Anfall von genialer Kreativität schnitze ich aus einem Paprikastück eine Ente… zumindest gebe ich das vor (mein Weihnachtsplätzchenausstecher hat mir hier gute Dienste geleistet, aber pssst, das bleibt unter uns) – dann kommt das Essen zum fertig gegarten Reis auf den Teller, wird hübsch dekoriert und noch mit ein paar Tropfen Sesamöl beträufelt – fertig ist es.

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Und lecker ist es. Die Sauce ist ein Gedicht, dabei ist sie doch so einfach. Das Fleisch ist ebenfalls sehr lecker und das Fu-Zhu verleiht dem Gericht etwas ganz exotisches – mir gefällt die weiche und etwas gummiartige Konsistenz sehr gut, das wird vermutlich ab jetzt öfter mal auf dem Speiseplan stehen. OK, die Bambussprossen hätte es nicht gebraucht, ich mag ihren sehr eigenen Geschmack nicht besonders. Meine Lieblingszutat ist eindeutig das Fu-Zhu, das ist wirklich klasse. Eine absolute Bereicherung in meiner Küche.

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