Das Leben ist schön

Patthar Kebab – Lamm vom heißen Stein

Warum nicht mal indisch grillen? Ein heißer Stein ist leider nicht vorrätig und auch einen Tandoori-Ofen nenne ich (noch) nicht mein eigen – aber für den Gasgrill haben wir eine gusseiserne Platte – gerillt auf einer Seite, glatt auf der anderen, das ist zumindest eine gute Steinimitation. Und da wir sie, trotzdem wir sie bereits über 3 Jahre haben, noch nie benutzt haben, war dafür jetzt eine willkommene Gelegenheit. Das Lamm vom heißen Stein hatte mir im Kochbuch sehr gut gefallen, darum ist es ein Bestandteil unserer Indienwoche während unserer kulinarischen Reise um die Welt.

Folgende Zutaten habe ich benötigt:

  • 4 kleine grüne Chilischoten
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 Stück Ingwer, ca. 3cm lang
  • 1/2 kleine Papaya, entkernt und von der Schale befreit
  • ca. 500g Lammfleisch aus der Keule
  • 1 TL Piment
  • 1 TL schwarzer Pfeffer
  • etwas Salz

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An Lammfleisch hatte ich noch zwei Stücke aus der Keule vom letzten Lammcurry übrig, das ich eingefroren hatte. Das hab ich so gut es ging von überschüssigem Fett und Sehnen befreit und in dünne Scheibe geschnitten. Ein bisschen Fett und Sehnen waren noch dran, aber ich wollte die Scheiben nicht zu klein schneiden. Ansonsten ist das Fleisch recht mager.

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Die Zutaten für die Marinade, in der das Fleisch ein paar Stunden ziehen soll, kann man einfach mit etwas Wasser zusammen pürieren und die gemahlenen Gewürze unterrühren – man kann aber auch einfach alle Zutaten in einen großen Mörser geben (meiner wiegt 15 Kilogramm) und mit einem dicken Stößel zu einem groben Brei zerstoßen – Pfeffer und Piment gleich mit. Zuvor zerkleinere ich noch Knoblauch, Chili und Ingwer.

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Dann gehts los mit mörsern – eine Tätigkeit, die zu einer meiner Lieblingsbeschäftigungen gehört, wenn es um das Vorbereiten von Zutaten geht. Ist man wütend oder nachdenklich oder sonstwie schlecht drauf, kann man sich bei dem monotonen Stoßen mit dem schweren Stößel wunderbar abreagieren. Ist man gut drauf, so wie ich meistens, dann macht es einfach nur Spaß.

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Ich mische die Marinade unter die Fleischscheiben und stelle das Fleisch wieder für ein paar Stunden kühl.

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Kleiner Zeitsprung: Markus hat den Grill und die Platte vorbereitet. Richtig eingebrannt ist sie noch nicht, wie ich jetzt eben beim Saubermachen erkannt habe, denn es ist ziemlich viel hängengeblieben. Aber Markus hat den Grill richtig heiß werden lassen, die Platte direkt über die Flammen platziert, sie auch etwas eingeölt und gut erhitzt. Dann kommt das dünngeschnittene Fleisch drauf – und sofort beginnt es zu zischen und prasseln. Ich würze es noch mit etwas Salz.

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Lange braucht das dünne Fleisch nicht. Die Marinade verbreitet beim Brutzeln einen herrlichen Geruch – das wird gut. Markus dreht die Scheiben um, wenn sie von der Unterseite braun sind und gart das Fleisch auch von der anderen Seite, während ich rasch reingehe, die Teller warm stelle und unsere Beilage – einfach nur Brötchen – in den Toaster lege.

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Kurze Zeit später kommt Markus mit dem fertigen Fleisch rein.

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Es duftet sehr gut, ich bin schon sehr gespannt. Der Geschmack ist wirklich klasse. Knoblauch, Ingwer und Chili sind immer eine gute Wette, wenn es um Lammfleisch geht. Die Papaya hat gemacht, was sie tun sollte – die Enzyme der Frucht haben das Fleisch schön mürbe gemacht, so dass es sehr zart ist, wenn auch stellenweise etwas trocken. Nächstes Mal würde ich das Fleisch etwas dicker schneiden, so dass es beim Braten noch rosa bleibt. Die Papaya hat dem Fleisch außerdem noch einen schönen fruchtigen Geschmack gegeben, der mir sehr gut gefällt und ausgezeichnet zu der leichten Schärfe durch die Chili passt. Das war ein fantastisches Abendessen, das sich lohnt nachzumachen.

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