Nach zwei Tagen mit kurzen Wanderungen wollten wir am Donnerstag den Kurs gerade so fortsetzen. Nach unserem wunderbaren Frühstück schauten wir in unsere Reiseführer, welche Wanderung wir unternehmen könnten und fanden einen Weg am Fluss Oich entlang. Markus hat unsere Wanderroute aber noch optimiert und auf ca. 9km ausgedehnt.
Dazu mussten wir aber zunächst ein Stückchen fahren. Bei Fort Augustus ging es dann einen kleinen Weg rein und entlang, bis wir an unserem Parkplatz am Thorr Dhuim ankamen. Von dort aus führen mehrere Wanderrouten entlang, wir gingen aber zunächst ein Stück, das nicht als offizielle Wanderroute deklariert ist. Dennoch war der Weg schön zu gehen, zunächst über eine kleine Brücke.
Nachdem wir erst mal eine Frau mit ihrem Hund überholt hatten, sahen wir keinen Menschen mehr. Unser Weg führte uns erst mal ein Stück bergauf.
Überall auf der Karte waren Wasserfälle eingezeichnet und bis auf einen haben wir sie auch alle gefunden. Der Weg war gesäumt von vielen kleinen und großen Bächen, die mal unter dem Weg entlang flossen und ihn auch mal eine Weile begleiteten.
Was uns in diesem Jahr schon häufiger aufgefallen war, waren die Sturmschäden in den Wäldern. Überall findet man zur Zeit große abgebrochene Bäume.
An den schönsten Wasserfällen machten wir immer Pause und nahmen ein paar Fotos auf.
Einer bildete sogar einen kleinen See, bevor das Wasser dann unter dem Weg abfloss.
An einer Stelle fiel der Bach dann viele Meter in die Tiefe, was aber vom Weg aus leider nicht zu sehen war. Markus wagte sich ein bisschen ins Gebüsch, aber so richtig fotografieren ließ sich das nicht. Dafür dann ein anderes Bild 🙂
Bis auf ein kleines Stückchen ließ sich der Weg auch gut laufen. Die Wälder drumherum waren schön gewachsen. Die ganze Zeit hatten wir strahlenden Sonnenschein.
Als wir den Gipfel erreicht hatten ging, es erst mal nur noch mäßig bergab und bergauf. Der Blick in das Tal wäre richtig schön, wenn dort nicht große Stromtrassen gebaut würden, die die Landschaft zerschneiden. Auch wenn sie nötig sind – schön sind sie leider nicht.
Ab jetzt ging es wieder abwärts. Oben war es doch etwas trockener gewesen, kaum waren wir wieder im Wald, ging es weiter mit den Wasserfällen.
Mit verlängerter Belichtungszeit sieht das Bild dann gleich ganz anders aus.
Wir hatten während der ganzen Zeit schon wunderschönes Wetter. Strahlend blauer Himmel und Sonnenschein. Aber als wir kurz vor dem Wendepunkt unseres Rundwegs waren – also am weitesten weg vom Auto – zogen aber dunkle Wolken auf.
Noch ein Wasserfall, den wir im Trockenen sehen konnten – dann ging das Unwetter los.
Wir konnten uns noch unter ein paar Bäume flüchten, aber auch da war der Regen noch richtig heftig. Und es sah nicht so aus, als ob es schnell wieder aufhören wollte. Da die Bäume an der Stelle keinen großen Schutz boten, liefen wir einfach weiter, direkt am River Oich entlang.
Der Weg am Fluss entlang war richtig schön. Da wir wasserdichte Jacken haben, störte der Regen eigentlich nur im Gesicht und auf den Hosen. Trotzdem gingen wir weiter, denn immer wieder fanden wir Bauminseln, wo wir uns kurz unterstellen konnten, weil dort so gut wie kein Wasser durchkam.
Zwischendurch schien auch immer mal die Sonne, dann regnete es wieder, ab und zu schien die Sonne bei Regen und manchmal regnete es bei Sonnenschein.
Und was für wunderschöne alte Bäume wir dort sahen. Es war wirklich eindrucksvoll.
Und dann, von einer Sekunde auf die nächste oder aber von einem Meter auf den nächsten, hörte der Regen plötzlich auf und vor uns war im selben Moment wieder strahlend blauer Himmel. Einen so schnellen Wetterwechsel habe ich noch nie erlebt, wir waren absolut sprachlos.
Nun machte das Laufen natürlich doppelt so viel Spaß. Immer am Fluss entlang. Viele Lachse soll es dort geben, die man natürlich auch angeln darf. Wir fanden ein Schild, welche Lachse gefangen werden dürfen und welche wieder reinzusetzen sind.
Es ging noch eine ganze Weile am Fluss entlang. Unsere Kleidung trocknete und wir genossen die Sonne und den Fluss und die Natur um uns herum.
Kurz hinter einer Flussinsel mussten wir dann wieder landeinwärts abbiegen und kamen dann am Parkplatz an. Bis auf ein kurzes Stück zwischendurch, wo Markus’App, mit der er die Wanderung geplant hat, einen Weg anzeigte, wo eigentlich keiner war, war die Wanderung rundherum schön. Es war auch das erste Mal, dass uns im Urlaub ein Regenguss erwischt hatte – selbst das hat uns irgendwie gefallen. Wir waren so begeistert vom River Oich, dass wir beschlossen haben, am nächsten Tag einen Rundweg um das Loch Oich zu machen.