Meine Tourtière, also ein kanadischer Fleischkuchen, habe ich ziemlich frei interpretiert. Denn der Teig dafür wird normalerweise aus salzigem Mürbeteig zubereitet. Dafür hatten mir spontan die Zutaten gefehlt, aber einen fertigen Blätterteig hatte ich noch im Kühlschrank. Auch eine echte Tourtière-Form konnte ich auf die Schnelle nicht auftreiben und habe stattdessen eine Auflaufform verwendet. Trotzdem ist mir der Fleischkuchen recht gut gelungen.
Je nach Region in Kanada werden für eine Tourtière verschiedene Fleischarten verwendet. Teilweise kommt auch Geflügel oder Kaninchen in das Gericht. Bei mir gab es gemischtes Hackfleisch aus Rind und Schwein, wobei der Anteil von Rind deutlich überwog.
Folgende Zutaten habe ich verwendet:
- 1 Paket Fertigblätterteig
- 350g gemischtes Hackfleisch
- 500g Rinderhackfleisch
- 1 Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 120ml Wasser
- etwas Tomatenmark
- 1 1/2 TL Salz
- 1/2 TL getrockneter Thymian
- 1/4 TL getrockneter Salbei (ich hatte zwei frische Salbeiblätter)
- 1/4 TL schwarzer Pfeffer
- 3 Nelken
- etwas Eigelb zum Bestreichen
Die Form habe ich mit Trennspray ausgesprüht, so dass sich der Teig später auch gut löst, dann habe ich den ausgerollten Teig hineingelegt.
Die Gewürze habe ich in der Mühle gemahlen.
Knoblauch und Zwiebel habe ich fein gehackt und mit den Gewürzen, dem Wasser und dem Hackfleisch zusammen in einen Topf gegeben.
Ich lasse alles so lange kochen, bis das Hackfleisch gar ist. Es sollte dabei schön zerkrümelt werden, ohne größere Stückchen drin.
Weil ich danach noch etwas viel Wasser im Topf hatte, habe ich diese Flüssigkeit mit etwas Tomatenmark gebunden – das hat dem Hackfleisch noch mal mehr Geschmack verliehen, auch wenn es im Originalrezept nicht dabei war.
Die fertige Füllung wird nun auf dem Teig verteilt und der restliche Teig obendrüber geklappt.
Die Ränder habe ich dabei gut angedrückt, so dass nicht zu viel Flüssigkeit austritt, während der Fleischkuchen backt. Aber ein paar Löcher habe ich in die Oberfläche geschnitten, damit der Dampf während des Backens austreten kann.
Wer mag, kann die Oberfläche noch mit etwas Eigelb bestreichen, das macht sie besonders schön glänzend.
Ab in den Ofen bei 190° Ober-/Unterhitze und dann backen, bis der Teig schön aufgegangen ist und sich goldbraun gefärbt hat, was ungefähr 25 Minuten gedauert hat. Da das Hackfleisch ja schon gar ist, muss man darauf keine Rücksicht mehr nehmen.
Das sieht recht vielversprechend aus. Aber ich ahne es, dass das Tellerbild nicht so hübsch werden wird. Es ist schwierig, eine Portion angemessen auf den Teller zu bugsieren. Und daher zeig ich Euch einfach nur das Anschnittbild aus der Form 🙂
Das feinwürzige Hackfleisch hat uns richtig gut geschmeckt und dass es jetzt im Blätterteig statt im Mürbeteig gelandet ist, macht uns ebenfalls nichts aus. Das war ein schnelles und einfaches Abendessen, das mit seinem angenehmen Kräutergeschmack wirklich lecker war.