Das Leben ist schön

Currywurst

Auf unserer Reise um die Welt sind wir immer noch in Deutschland und machen heute einen kleinen Abstecher in den Ruhrpott. Oder nach Berlin? Was ist die Hauptstadt der Currywurst? Darüber streiten sich die Parteien sicher, wir aber streiten nicht sondern bereiten unsere Currysauce zu, grillen oder braten Würste (noch mehr Streitpotenzial um die einzig wahre Wurst) und genießen dieses typisch deutsche Fastfood.

Gestern schon habe ich die Currysauce gekocht, und hier zeige ich, wie es geht. Basis ist bei mir ein Glas eingekochte Pflaumen, ein Tipp vom Oldmountain BBQ Blog, allerdings habe ich auf Zugabe von Cola und Ketchup verzichtet, wie das in diesem Rezept angegeben wird. Nicht, weil das Ergebnis nicht gut wäre sondern weil ich persönlich lieber ohne solche „Chemiekeulen“ koche. Ich habe folgende Zutaten verwendet:

  • 1 Glas eingekochte Pflaumen oder Zwetschgen
  • 1 Tube Tomatenmark (halb und halb normales und scharfes)
  • 3 EL Rohrohrzucker
  • 5 EL Balsamico Bianco
  • 1 EL Sojasauce
  • 1 Zwiebel
  • Öl zum Braten
  • 2 EL Currypulver
  • 1 Prise Zimt
  • 1 Spritzer Zitronen- oder Limettensaft
  • Zum Schärfen ggfs. noch etwas Sambal Oelek, bei mir war es aber scharf genug

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Zweierlei kann nun gleichzeitig erledigt werden. Zum einen soll die Flüssigkeit der Pflaumen etwas einkochen, was ich im ersten Topf gemacht habe.

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Und im zweiten Topf habe ich erst mal die Zwiebelwürfel in etwas Olivenöl angebraten.

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Wenn die Zwiebeln gebräunt sind, gebe ich die beiden Sorten Tomatenmark mit dazu und lasse es leicht anrösten.

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Wenn die Flüssigkeit der Pflaumen ungefähr auf die Hälfte eingekocht ist, püriere ich die Pflaumen zusammen mit dem Saft und rühre dieses Pflaumenpüree dann zum Tomatenmark dazu.

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Nun gehts ans Abschmecken der Sauce. Für die Säure kommt der Balsamicoessig dazu, aber auch 3 EL Zucker, um die Säure auszugleichen. Die Pflaumen vertragen eine kleine Prise Zimt, außerdem würze ich die Sauce natürlich mit Salz und auch etwas Pfeffer. Wer es schärfer mag, kann auch noch Sambal Oelek zugeben, sollte aber vorsichtig sein, weil das Currypulver ja auch noch Schärfe mitbringt. Davon kommen ca. 2 EL in die Sauce. Ein EL Sojasauce oder Worchestersauce und ein Spritzer Zitronensaft runden den Geschmack dann vollends ab.

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Ich lasse die Sauce noch ein bisschen köcheln und fülle sie dann in ein hohes Gefäß. Ich will nämlich noch mal mit dem Pürierstab durchgehen, um auch die Zwiebelwürfel kleinzukriegen. Dann ist sie ganz fein und eigentlich fertig. Ab in den Kühlschrank damit.

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Und heute gings dann weiter. Mit der Wurst. Und der großen Frage, welches die perfekte Wurst für eine Currywurst ist. Ich sag ja immer, erlaubt ist, was schmeckt und über Geschmack lässt sich nicht streiten. Obs nun eine rote Wurst oder eine Rindswurst oder Bockwurst oder Bratwurst ist – soll doch jeder nehmen, was ihm gefällt. Wir mögen am liebsten feine gebrühte Bratwürste und haben ein paar von unserem Metzger mitgebracht. Die frische Version davon ist ja in den Maultaschen gelandet, die gebrühte Version habe ich dann heute mit der Currysauce überzogen.

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Heute gabs die Wurst aus der Pfanne, grillen kann man sie natürlich auch.

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Wenn sie schön braun ist, kommen sie auf den Teller und werden komplett mit Sauce begossen. Darüber wird noch etwas Currypulver gestreut (das man kaum noch sieht, weil es schon in die Sauce eingesunken ist) und dann können wir essen. Wir machen heute keine Pommes sondern essen einfach ein Brötchen dazu.

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Die Sauce ist echt klasse. Schön fruchtig durch die Pflaumen, aber auch ganz schön scharf und sehr geschmackvoll. Eine solche selbstgemachte Sauce besteht jeden Vergleich mit einer Imbissbude und gewinnt dabei sogar. Denn man kann sie gut auf den eigenen Geschmack abstimmen.

6 Kommentare

  1. Micha

    Die Sauce – top!
    Brötchen als Beilage – top!

    Wurst aus feiner gebrühter Bratwurst – so muss das – Top!

    Aaaaaaber aus der Pfanne!? No-go für echte Ruhrpottler, wie gut,
    dass Du sie unter der Sauce versteckt hast 😉

    Im Kreuzmuster anschneiden dann am Besten auf Hozkohle, das wäre eine perfekte Currywurst. Und ganz wichtig – immer kleinschneiden, dann auf den Teller. Currywurst wird nie im Ganzen serviert.

    1. Barbara De Gaudenzi

      Kann alles sein :-), aussehen tut sie aber äußerst lecker.

    2. kerstin (Beitrag Autor)

      Micha, ich wusste, dass Dir als echtem Ruhrpottler noch Verbesserungen einfallen, an die ich als Banause gar nicht denken würde *prust*. Ich wollt sogar grillen, aber irgendwie musste es dann doch schnell gehen und auf einmal lagen sie in der Pfanne 🙂 Nächste Mal werden sie gegrillt, versprochen! Und kleingeschnibbelt!

      Danke!

      Und Barbara, ja, sie waren irre lecker. So lecker, dass wir die restliche Sauce heute noch mal zu normalen Würstchen essen werden 🙂

  2. Outlaw

    Herrlich – die Sauce war bestimmt lecker, die Wurst auch . . . . na ja, zur Pfanne hat der Micha ja schon was geschrieben. Aber in der Frittenschmiede werden sie ja meistens auch nur gebraten.

    Aber schön, dass der Pott eine Deiner Ausgangsorte für die Weltreise ist 🙂

  3. Stephan

    Hallo Kerstin,

    ich hab ja auch mit der Sauce vom Ratgar angefangen und fand die einfach nur gut! Irgendwann bin ich dann mal auf Deine Variante gestossenund fand die einfacher, besser (weil ohne Cola-Chemie) und leckerer. Aber irgendwie fehlte mir noch der allerletzte Pfiff an der Sauce. Ich bekam es – für mich – nicht ideal abgeschmeckt. Dann fiel mir beim letzten Saucenkochen mal das Glas Umami im Kühlschrank in die Finger und siehe da: mit einem kleinen Klacks Umami ist die Sauce jetzt auch für mich absolut top! Den Gästen hat sie vorher auch schon bestens geschmeckt!
    Jetzt darf ich das ganze mal als 30 Liter Portion für einen runden Geburtstag zusammen brauen.

    1. Kerstin (Beitrag Autor)

      Hallo Stephan,

      das klingt ja sehr interessant. Wie auch immer – jetzt hab ich direkt mal wieder Lust auf ne selbstgemachte Currywurst. Das plane ich gleich mal wieder ein 🙂

      Viele Grüße
      Kerstin

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