Heute war ein Tag, an dem ich eine meiner Überzeugungen über den Haufen werfen musste. Pfeffer ist Pfeffer dachte ich bisher immer. Bis Markus mal in einem Online-Gewürzladen stöberte und dort viele verschiedene Pfeffersorten, die er schon immer mal ausprobieren wollte, in den Warenkorb lud und bestellte. Ich hatte nichts dagegen – für mich waren neben Zimtblüten und -stangen sowie Tonkabohnen auch noch eine große Tüte Pekannüsse dabei – und heute lag das Paket in der Packstation.
Der Inhalt des Paketes musste natürlich gleich verkostet werden und Markus probierte alle Pfeffersorten mal durch. Zu Pfeffer passt natürlich ein Steak hervorragend – hier hatten wir neulich ein Schnäppchen gemacht und irisches Ochsen-Flanksteak zu einem sensationellen Preis von 9,99 Euro einkaufen können – 8 Stück lagen noch im Regal, 8 Stück waren 2 Sekunden später in unserem Einkaufswagen und das erste davon haben wir heute vergrillt.
Zunächst aber mal ein Blick auf die vielen Pfeffersorten.
Für das Steak hatten wir uns den tasmanischen Pfeffer rausgesucht. Beim Probieren hat uns dessen Geschmack absolut überzeugt. Erst leicht süßlich, dann beißend scharf. Mit einem Aroma von Veilchen und Lavendel. Tasmanischer Pfeffer oder auch australischer Bergpfeffer genannt, wir sind gespannt, wie der sich zu dem Steak macht.
Der Pfeffer wurde natürlich frisch gemörsert. Für eine Pfeffermühle ist er zu weich und auch zu feucht. Er ließ sich auch nicht sehr gut mörsern, ein paar grobe Stückchen blieben grob.
Das Flanksteak hat dieses Mal nicht die typische längliche Form, so dass ich fast überzeugt bin, hier das große Bavette vorliegen zu haben – da sich aber auch dieses hervorragend zum Grillen eignet, stört uns das nicht.
Wa nun kommt, kennen aufmerksame Leser meines Blogs zur Genüge. Kurz auf der sehr heißen Sizzle-Zone (Infrarotbrenner) angrillen, bei niedriger Hitze (etwa 150°) entweder im Backofen oder Grill nachziehen lassen, bis die gewünschte Kerntemperatur erreicht ist, wir hatten 55° gewählt.
Das Fleisch sizzlet und meine Kamera schwenkt in Richtung Kräuterbeet, wo sich der Lavendel äußerst breit gemacht hat. Ein Festschmaus für die vielen Hummeln und Bienen, die jeden Tag in die kleinen Blüten gehen.
Und noch ein Blick auf unseren See, den wir jetzt von unserer Terrasse aus sehen können, nachdem unsere Nachbarin ihre großen Tannen fällen ließ, die den See bisher von uns abgeschirmt haben. Auch heute sind wir direkt nach Feierabend wieder eine Runde schwimmen gegangen und haben die kleinen Ringelnattern beobachtet, die den Teich bewohnen.
Ein kleiner Zeitsprung, wirklich nur klein heute, denn das Nachziehen geht bei dem dünnen Stück recht schnell.
Den Pfeffer haben wir jetzt kurz vor dem Servieren erst gemörsert. Es zeigt sich, dass er nicht nur sehr weich ist sondern auch innen leicht feucht. So blieben einige grobe Stücke zurück.
Der Anschnitt: Perfekt wie immer. Schön rosa, schön gleichmäßig gebraten – nirgendwo bekommt man so gute Steaks wie bei meinem Mann.
Dann gehts auf den Teller und wird mit Fleur de Sel und dem tasmanischen Pfeffer gewürzt.
Auch Markus nimmt sich von dem guten Fleisch. Typisch für Flanksteak ist die Tatsache, dass immer sehr viel Fleischsaft herausläuft. Man kann es grillen und ruhen lassen, wie man will, das passiert unweigerlich.
Ich muss schon sagen, dieser Pfeffer ist wirklich etwas besonderes. Dieses herrliche Aroma, diese knackige Schärfe, das war uns bisher völlig unbekannt. Man lernt einfach nie aus. Der Pfeffer passt wirklich hervorragend zu dem kräftigen Rindfleischgeschmack des irischen Flanksteaks. Das Fleisch selbst ist nicht ganz so zart wie das Flanksteak vom US Beef, das wir bisher immer hatten, aber es ist keinesfalls zäh, und da man es aber in dünne Scheiben schneidet, macht das rein gar nichts, es lässt sich wunderbar essen und schmeckt einfach hervorragend.
Einfach perfekt (das Teak, der Pfeffer und der Moxi)!
Den tasmanischen wollte ich auch schon längst einmal probieren.
Lieber Rolle,
den Pfeffer haben wir beim Bremer Gewürzhandel gekauft, dort gibt es ihn auch in kleinen Päckchen zum Probieren. Die sind auch bei Amazon vertreten, wenn Du lieber darüber bestellst.
Liebe Grüße
Kerstin