Lange haben wir drauf gewartet, dass das Wetter endlich wieder schön ist und wir unsere Terrasse und den Grill so richtig genießen können. Für dieses Wochenende wollte ich unbedingt mal wieder Spareribs auf dem Speiseplan haben – also hab ich bei unserem Metzger in Winterkasten angerufen und 6 Leiterchen bestellt. Man sollte meinen, ich habe inzwischen gelernt, dass Spareribs von unserem Metzger von anderem Kaliber sind als das, was man so aus dem Supermarkt kennt. Als ich die beiden dick bepackten Tüten in Empfang nahm, dachte ich zuerst, wir hätten uns missverstanden.
Aber nein – ausgepackt und es waren tatsächlich nur 6 Stück – zusammen allerdings 7kg! Da kommt das Ei, auf dem die Ribs gegrillt werden, wieder mal an seine Grenzen 🙂
Die Ribs habe ich bereits am Morgen vorbereitet. Ich ziehe immer so gut es geht die Silberhaut von der Knochenseite. Mit einem kleinen Löffelstiel kann man gut unter die Haut fahren und diese dann mit einem Stück Küchenpapier greifen und abziehen.
Herr Vollrath hat es wirklich wieder gut mit uns gemeint. Er wusste ja nicht, dass wir nur zu zweit waren 😉 Ordentlich Fleisch hat er draufgelassen.
Nach dem Vorbereiten habe ich die Ribs jeweils einmal durchgeschnitten und dann mit einem selbstgemischten BBQ-Rub bestreut. So durften sie bis zum Mittag liegen, während ich das Abendessen schon im Vorfeld im Garten bei harter Arbeit abtrainiert habe.
Gegen Mittag hab ich dann das Ei angefeuert und die Ribs bei 110° im Rauch ca. 3 Stunden garen lassen. Ein Stück Pflaumenholz sorgt für eine leichte Rauchnote am Fleisch.
Zeit genug, die Sauce zu kochen, mit der die Ribs am Ende bestrichen werden.
Folgende Zutaten habe ich dafür verwendet:
- 200ml Apfelsaft
- 200ml Apfelwein
- 1/4 Cup Rohrzucker
- 1 gehäufter EL Goldsaft
- 1-2 TL Senf
- 250g Tomatenpüree
- 1 Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 1 EL Butter
- Worchestershire-Sauce und Cayennepfeffer sowie Salz und Pfeffer zum Abschmecken
Die Zubereitung ist ganz einfach. Die Zwiebel – in Würfel geschnitten – und die Knoblauchzehe habe ich in etwas Butter angebraten. Dann habe ich alle anderen Zutaten zugegeben und die Sauce 30 Minuten köcheln lassen – um eine feine Konsistenz zu bekommen, habe ich sie anschließend püriert. Mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt war die Sauce am Ende super lecker.
Die Ribs habe ich nach 3 Stunden im Rauch in einer Schale angeordnet, in der unten ein Gitter drin liegt. Bis zum Gitter habe ich mit Apfelwein aufgefüllt und die Schale dann mit Alufolie luftdicht verschlossen. Die Temperatur im Ei habe ich nun auf 160° hochgefahren, so dass der Apfelwein verdampft und die Ribs im Dampf garziehen.
Dass das Fleisch gar ist, sieht man sehr schön an den Knochen, die nach 2,5 Stunden (ein bisschen mehr Zeit habe ich angesichts der Dicke der Rippchen eingeplant) gut zu sehen waren, das Fleisch hatte sich etwas von den Knochen zurückgezogen.
Nun hab ich nur noch die Sauce einmal aufgekocht und die Ribs damit bestrichen – erst mal nur zwei Stück – diese dann noch kurz angegrillt, dann war unser Abendessen auch schon (haha) fertig.
Saftiges Fleisch, eine leckere süß-malzig schmeckende Sauce – so müssen Ribs sein. Dass jeder von uns nur ein halbes Leiterchen geschafft hat, lag an der schieren Größe. Das Fleisch war richtig schön zart und die klebrige Sauce ein Gedicht. Und der Rest? Wandert in den Gefrierschrank und wird bei Bedarf knusprig aufgegrillt.