Das Leben ist schön

Honey glazed Pork Belly

Wie wir festgestellt haben, lohnt es sich, für besondere Rezepte auch mal auf amerikanischen oder australischen BBQ-Seiten zu schnüffeln. Und genau das hat Markus letzte Woche mal wieder getan. Und hier ist das Ergebnis.

Im Tiefkühlschrank hatten wir von unserer letzten Wurstaktion noch einen halben Schweinebauch liegen, den wir veredeln wollten. Honigglasur klang lecker und auch die restlichen Zutaten machten auf uns Eindruck. Gedacht – getan und von dieser Grillaktion möchte ich hier berichten. Wie immer haben wir das Rezept noch an unseren Geschmack angepasst

Die Zutaten für die Marinade und die Mopsauce sind folgende:

1,5 EL Sternanispulver (ich hab Sternanis selbst gemahlen, dann ist es am frischesten)
1,5 EL Paprikapulver edelsüß
1,5 TL Salz
1,5 TL schwarzer Pfeffer
3 TL brauner Zucker
1,5 Liter Lambrusco
2 EL Tabasco Chipotle (für ein wenig Rauchgeschmack sollte es unbedingt diese Sorte sein)

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Alle Zutaten werden zusammengemischt und in einen großen Topf gegeben.

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Die Marinade muss nun reduziert werden, bis ca. 350ml übrig bleiben

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Inzwischen bereite ich den Schweinebauch vor. Zunächst die restlichen Borsten entfernen, die noch auf der Schwarte vorhanden sind.

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Von der Seite betrachtet sieht man, dass das Fleisch zwar durchaus fettig ist, aber dennoch einen hohen Fleischanteil enthält. Genau so muss das sein.

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In der Unterseite stecken leider noch Knochen und Knorpel, die wir ungern mitgrillen möchten.

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Also müssen diese zunächst entfernt werden. Mit einem scharfen Messer schneide ich jeweils rechts und links vom Knochen ins Fleisch, gehe mit dem Messer unter den Knochen und kann ihn dann leicht rausziehen. Dabei achte ich darauf, dass ich auch die Verlängerung der Knochen, die typischen Knorpel im Bauchfleisch mit entferne. Hört sich nach Gemetzel an, ist aber gar nicht so kompliziert und das Fleisch ist nicht sehr zerrupft hinterher.

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Die Schwarte schneide ich mit einem scharfen Messer ein.

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Jetzt ist die Marinade einreduziert und ich teile sie in zwei Hälften. Die eine Hälfte verdünne ich wieder auf 750ml und füge noch mal 2 TL Salz hinzu. Darin wird das Fleisch eingelegt. Am besten geht das Marinieren in einer lebensmittelechten Tüte, die mit einem Vakuumiergerät zugeschweißt wird. Eine genügend große Schüssel für den Bauch habe ich nicht in meiner Ausstattung und in die große Tüte hat er gerade so reingepasst.

Der Bauch wird jetzt für 24 Stunden mariniert, nach der Hälfte der Zeit habe ich ihn umgedreht, damit die Marinade von allen Seiten ins Fleisch einziehen kann.

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Aber da ist ja noch der zweite Teil der einreduzierten Marinade. Den benutzen wir, um den Braten während des Grillens zu bestreichen. Die restliche Reduktion, die im Moment relativ sauer und salzig ist, wird mit zwei EL Habanerohonig und etwa 50g Butter verrührt. Nun schmeckt die Sauce richtig lecker. Der Anis ist keinesfalls aufdringlich, hat aber einen leichten weihnachtlichen Geschmack. Durch die Habaneroflocken im Honig bekommt sie eine angenehme Schärfe. Lecker.

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Zeitsprung von gestern auf heute abend!

Markus hat inzwischen den Grill für indirektes Grillen vorbereitet, die Temperatur auf 190 Grad eingeregelt und wir können das Fleisch auflegen. Die Grillzeit wird ungefähr 2 Stunden betragen, wir überprüfen die Kerntemperatur mit einem Thermometer und lassen den Schweinebauch bis 70° Kerntemperatur garen.

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Nach ungefähr einer Stunde bestreichen wir zum ersten Mal den Braten mit der einreduzierten Sauce.

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Das wird nun regelmäßig alle Viertelstunde wiederholt, bis die Sauce aufgebraucht ist. Der Braten glänzt herrlich und hat eine tolle Farbe. Die Seiten sind relativ dunkel, sind aber nicht verbrannt sondern wurden durch den enthaltenen Zucker so schwarz.

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Nach zwei Stunden ist der Braten endlich fertig. Er erstrahlt in einem satten Rot vom Lambrusco und duftet verführerisch.

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Nun folgt der Anschnitt

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Belly

Der Geschmack des Schweinebauches ist umwerfend. Sehr würzig, leicht süß, etwas Raucharoma. Der Anisgeschmack ist ganz weich und ausgewogen, nicht aufdringlich, der Honiggeschmack kommt auch ganz weich durch. Das Fleisch ist durch den hohen Fettanteil natürlich sehr saftig und weich. Ein tolles Abendessen.

1 Kommentar

  1. Elisa

    Nochmal hallo Kerstin,
    da habe ich doch ein etwas „jahreszeitentauglicheren“ Fleischrezept gefunden! Mein Freund liegt mir schon in den Ohren, dass er so gerne den Grill für dieses Jahr einweihen möchte. 😉

    Deine Marinade liest sich jedenfalls sehr, sehr lecker! Habanero-Honig musste ich erstmal googeln, da hatte ich noch nichts von gehört. Dafür habe ich neulich einen interessanten Artikel über Lambrusco gelesen, der ja doch deutlich besser sein soll, als man so denkt (diesen hier, falls es dich auch interessiert: http://www.emilia.de/lambrusco-wein.html )

    Wenn mein Freund demnächst seinen Willen bekommt, werden wir uns auf jeden Fall an deiner Marinade probieren (und danke auch für den Tipp mit den australischen/amerikanischen BBQ-Seiten, das merk‘ ich mir mal)

    Liebe Grüße
    Elisa

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