Das Leben ist schön

Spareribs mit Knoblauch-Thymian-Rub und Aprikosenglasur

Am Wochenende konnte ich mich an einer neuen Rib-Version versuchen, und – um das Fazit vorweg zu nehmen – die war absolut köstlich. Verwendet habe ich hier fast unsere komplette Aprikosenernte unseres im letzten Herbst gepflanzten kleinen Aprikosenbaums. Genau 10 reife Aprikosen habe ich letzte Woche geerntet, Markus hat eine probiert und 9 Stück blieben für unsere Rippchen übrig. Ich wollte mal was ganz anderes probieren und nicht auf einen Standard-Rub zurückgreifen. Statt dessen führte mich der Weg zu meinem tollen Kräuterbeet, wo ich drei von 6 Sorten Thymian geplündert habe. Daraus sollte sich ein schöner Rub machen lassen.

Folgende Zutaten habe ich verwendet:

Für die Rubs:

  • 6 Stückchen Baby-Back-Ribs oder auch Kotelett-Ribs (keine kompletten Racks)
  • Salz
  • Rohrzucker
  • Knoblauch
  • rote Jalapenos
  • 3 Sorten Thymian, klassischer, Orangenthymian, Silver Queen (Zitronenthymian)
  • 1 Zweig Goldoregano
  • 1 Zweig Erdbeerminze
  • abgeriebene Schale einer Zitrone
  • Cidre

Für die Glasur:

  • Weißwein
  • 9 kleine Aprikosen 🙂
  • 5 EL BBQ-Sauce von Bulls-Eye, Steakhouse

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Ich habe es schon öfters gezeigt, aber für alle neuen Leser, die sich nicht durch alte Beiträge suchen wollen, zeige ich es gern noch mal. Auf den Rippchen ist immer eine dünne Haut, die sogenannte Silberhaut. Die muss entfernt werden, weil sie beim Grillen zäh werden kann und so das tolle Erlebnis der 3-2-1-Ribs trüben können.

Mit einem kleinen Löffelstiel fahre ich unter die Haut am ersten Knochen.

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Beim Hochheben des Löffelstiels löst sich die Haut bis zum Rand.

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Ich packe sie dann immer mit einem Stück Küchenrolle, damit gleitet man nicht ab. Dann ziehe ich die Haut an einem Stück von dem kompletten Fleischstück runter.

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Den Rub habe ich dieses Mal nicht komplett zusammengemischt, sondern einzelne Zutaten auf das Fleisch gestreut. Aber die Kräuter habe ich zusammen in der Kräutermühle gehäckselt.

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Duftet schon sehr gut und wird mit etwas abgeriebener Zitronenschale nur noch besser.

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Dann habe ich die Ribs erst mal mit etwas Salz gewürzt, von beiden Seiten.

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Den Rest des Rubs habe ich nur noch auf der Fleischseite verteilt, begonnen habe ich mit dem Knoblauch und den Kräutern mit der Zitronenschale.

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Die gefrorenen Jalapenostücke habe ich etwas zerkleinert und obendrauf angedrückt, vorher hatte ich die Ribs noch mit ein klein wenig Rohrzucker bestreut.

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So vorbereitet durften sie bis zum Mittag ruhen, dann ging es raus auf die Terrasse und ans Ei. Nach unserem letzten Pulled Pork war die Kohle so ziemlich runtergebrannt, also kam frische Kohle in den Kohlekorb und zum Räuchern ein Stückchen Pflaumenholz dazu.

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Wie immer machen wir hier 3-2-1-Ribs, die schmecken uns einfach am besten. 3-2-1 bedeutet: 3 Stunden bei 110° räuchern, 2 Stunden bei 140° im Dampf garen, 1 Stunde bei 110° mit Glasur bestrichen fertiggrillen. Ich kürze die letzte Phase immer ab, bestreiche mit Glasur, grille direkt nur noch ein paar Minuten und nehme die Ribs dann runter.

So viel zur Theorie, nun gehts an die Praxis. Ein zu 1/3 gefüllter AZK Kohle glüht durch und wird dann zu der Kohle in unser Big Green Egg geschüttet. Mit dem Cyber-Q, einem elektronischen Temperaturregler, halten wir die Temperatur dann haargenau auf dem eingestellten Wert.

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Damit die Ribs in der Räucherphase nicht austrocknen, gebe ich eine halbe Flasche Cidre in die Auffangschale unter den Ribs. Die Ribs selbst stelle ich in den Ribhalter von Ikea und setze sie in den heißen Grill.

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Nach drei Stunden gieße ich etwas Weißwein, ca. 250ml, in eine Schale, die ein Gitter hat. Dazu gebe ich noch die kleingeschnittenen Aprikosen.

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Das Gitter ist wichtig, damit die Ribs während der zweiten Phase nicht in der Flüssigkeit liegen und gekocht werden sondern nur gedämpft. In der ersten Phase wurden die Ribs sanft geräuchert – das Fleisch färbt sich gold-rot. Die zweite Phase sorgt dafür, dass das Fleisch richtig schön weich wird. Mit Alufolie wird die Form ganz dicht verschlossen.

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2 Stunden später hat sich das Fleisch schon schön von den Knochen zurückgezogen – es ist butterweich. Den Inhalt der Schale nutze ich komplett für meine Aprikosenglasur.

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Ich püriere die weichen Aprikosen im Wein und gebe zu der Sauce noch 5 EL BBQ-Sauce dazu – die Steakhousesauce von Bulls-Eye ist eine sehr leckere Sauce mit einer recht ordentlichen Schärfe.

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Zurück am Grill mit einem Mop und der fertigen Sauce bepinsele ich die Ribs von beiden Seiten und grille erst die Unterseite und dann die Oberseite direkt über der Kohle.

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Das geht schnell, nur wenige Minuten lasse ich das Fleisch über der Kohle, wende noch einmal und dann sind die Ribs auch schon fertig. Sie sehen so lecker aus, dass ich mich gar nicht für ein Bild entscheiden kann.

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Die Ribs haben einen tollen fruchtigen Geschmack bekommen, eine nicht zu unterschätzende Schärfe und eine leichte Süße dabei – genau richtig für unseren Geschmack. Hot, sweet and tangy. Und dazu ein leichtes Raucharoma. Der Kräuterrub passt gut zur fruchtigen Glasur, drängt sich nicht so sehr in den Vordergrund, wie es Magic Dust und andere Standardrubs gern tun. Durch die 3-2-1-Methode ist das Fleisch so weich, dass die Knochen fast von allein rausfallen. Alles in allem eine wirklich gelungene Kombination, die es in diesem Sommer sicher noch mal geben wird.

3 Kommentare

  1. Martin

    Die sehen wirklich phantastisch aus. Ich glaube, die mache ich mal nach.

    1. Kerstin (Beitrag Autor)

      Hallo Martin,

      ja, mach die ruhig mal, die waren genau so, wie sie sein sollen 🙂 Schön fruchtig lecker, so mag ich Ribs am liebsten. Viele Grüße auch an Mona.

      Kerstin

  2. Bigmek

    Yeah, ein neues Spareribsrezept und dann auch noch so fruchtig. Werden wir mal nachmachen! 🙂

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