Das Leben ist schön

Schottland 2014 – Die Ankunft

Ein Jahr hatten wir pausiert – und in diesem Urlaub 2013 vor allem dafür gesorgt, dass unser neuerworbenes Haus bewohnbar wird – aber in diesem Jahr zog es uns wieder in den Norden. Wie auch in den Jahren zuvor, wollten wir für 14 Tage bei André und Mathilda van Loon unterkommen, dem für uns schönsten B&B in den Highlands von Schottland. Seit wir dieses Kleinod im Jahr 2010 zufällig entdeckt hatten, wollten wir immer wiederkommen, so dann auch in diesem Jahr.

Nachdem uns am Freitag noch unsere Urlaubsbetreuung für die Papageien und Meerschweinchen besucht und den Schlüssel geholt hat, konnten wir am Samstag morgen ganz in Ruhe in Richtung IJmuiden bei Amsterdam aufbrechen. Die Fahrt über die Autobahn war ruhig und gemächlich, wir hatten zum Glück kaum Verkehr und waren so um halb 2 am Hafen, also mit viel Zeitpuffer. Eine ganze Weile hat es noch gedauert, bis wir auf das Schiff durften, aber wir standen in der Schlange ganz weit vorn und waren so nach den LKW, Sprintern und Motorrädern mit die ersten, die ihr Auto im Bauch des Schiffes abstellen und auf die Kabine gehen konnten.

Die Kabine war toll. Markus hatte für uns die Commodore De Luxe-Suite gebucht, die einige Vorteile bietet. Beispielsweise keine Etagenbetten, sondern richtig schöne und bequeme Betten ohne Klettern zu müssen. Fenster nach draußen in Richtung nach vorn, freie Getränke und Frühstück – und das vom Feinsten.

Frühstück war für mich auch notwendig, denn leider leider hatten wir ab dem Abend ziemlich schweren Seegang. Wir waren erst noch im Blue Riband, einem der beiden Restaurants auf dem Schiff. Das Essen war köstlich. Vor jedem Gang gab es noch einen passenden Gruß aus der Küche, so dass wir am Ende richtig satt waren. Hinterher noch einen Kaffee und die Welt schien in Ordnung – aber der Seegang, der sich anfangs schon angebahnt hatte, wurde immer schlimmer, je weiter wir in die Nordsee vorstießen. Und so kam es, dass mein Essen fast unverdaut wieder draußen landete und es mir so gar nicht gut ging. Markus besorgte mir aber noch eine Tablette gegen Seekrankheit, die nach einiger Zeit auch endlich wirkte  und mir trotz der schweren See eine recht ruhige Nacht bescherte.

Nach dem ausgiebigen Frühstück am nächsten Morgen konnten wir dann auch gegen 10 Uhr das Schiff verlassen. Markus wäre beinahe nicht durch die Passkontrolle gekommen, weil er sich in den letzten 9 Jahren seit Ausstellung der Reisedokumente im Gesicht so stark verändert hat, dass er nicht mehr zu erkennen war. This is you? Wurde er von einer ungläubigen Grenzbeamtin gefragt, aber er reichte ihr dann noch seinen etwas frischeren Personalausweis rüber und dann durften wir fahren. Und zwar links! Wie das halt so üblich ist auf der Insel. Wir gewöhnten uns aber recht schnell daran und nachdem wir Newcastle mit seinen unendlich vielen Kreisverkehren hinter uns gelassen hatten, ging die Fahrt Richtung Drumnadrochit recht flott vonstatten. Das Wetter war durchmischt, ziemlich viele Wolken, kurzzeitig auch mal recht viel Regen, aber dazwischen auch immer wieder sonnige Abschnitte.

Eine besonders interessante Stelle auf dieser Fahrt ist kurz nach Edinburgh das Überqueren der Forth Road Bridge, einer wahnsinnig hohen Brücke über den Firth of Forth, die über einen Kilometer lang ist und an den Seiten nur Gitter hat, so dass man beim Fahren bis ganz nach unten schauen kann.

Wie jedes Jahr unterbrachen wir die Fahrt nach Drumnadrochit an einer Destillerie für eine kurze Pause. In den letzten beiden Jahren waren wir bei Blair Atholl und Edradour, dieses Jahr machten wir Halt bei Dalwhinnie. Wir buchten eine Führung – eine gute Gelegenheit, sich nach über 300km mal kurz die Beine zu vertreten, auch mal wieder das Wissen über Whisky-Herstellung aufzufrischen und eine kleine Verkostung mitzumachen. Die war dieses Mal besonders gut – nicht, weil der Whisky so sehr gut wäre, sondern weil es zusätzlich ein Stück handgemachte Schokolade gab. Und so konnte ich dann im Shop auch nicht wiederstehen und kaufte mir für einen horrenden Preis 12 Pralinenstücke in einer kleinen Schachtel.

Da wir in Dalwhinnie sowieso kurz von unserer Route abwichen, beschlossen wir, dieses Mal nicht den Weg obenrum über Inverness zu nehmen sondern untenrum über Fort Augustus. Das war mal eine schöne Abwechslung und trotz der Wettereskapaden genossen wir die Fahrt und die Landschaft sehr. In Fort Augustus besorgten wir uns noch ein paar Sandwiches für das Abendessen – es war immerhin Sonntag nachmittag 16 Uhr und die Shops hatten alle geöffnet – gegen 17 Uhr kamen wir dann bei Drumnadrochit in unserem Zuhause für die nächsten zwei Wochen an.

Wie immer wurden wir sehr herzlich von Mathilda und André begrüßt, die es wirklich mit allen Mitteln schaffen, dass man sich so richtig wohl und aufrichtig willkommen fühlt. Bei Tee und einem wunderbaren Stück Schokolade mit Keksen und Marshmallows gefüllt saßen wir beisammen und erzählten uns alle Neuigkeiten aus den letzten beiden Jahren. Irgendwann wurden wir dann aber müde und gingen relativ zeitig ins Bett.

Heute morgen zeigte sich das Wetter recht gnädig mit uns, es schien zwar noch keine Sonne, aber es sah alles trocken aus und nach einem ausgiebigen Frühstück beschlossen Markus und ich unsere erste Wanderung. Wir hatten uns vorgenommen, unserer früheren Leidenschaft, dem Geocachen, mal wieder zu frönen. Das hat uns in Schottland immer viel Spaß gemacht, weil die Caches hier in den allermeisten Fällen sehr fantasievoll und an wunderschönen Orten platziert waren. In der Beziehung war der erste Tag heute etwas ernüchternd, die Caches waren an recht lieblosen Orten nicht sehr fantasievoll versteckt, aber die Wanderung um Loch Meiklie, das ist der See, auf den wir von unserem Wohnzimmer aus den schönsten Blick haben, machte uns wirklich sehr viel Spaß. Für den Anfang begnügten wir uns mit der etwas kürzeren Route, die nicht ganz so steil bergauf ging, sondern relativ geradlinig war. Da es keine direkte Route am Seeufer entlang gibt, mussten wir ihn relativ weiträumig umkreisen und so kam es, dass mein GPS-Gerät am Ende doch 10,4km auf der Tagesstrecke angezeigt hat. Für den ersten Tag gar nicht so schlecht.

Und der Tag wurde noch besser. Wir fuhren nach der Umrundung des Sees kurz ins Haus zurück um die dicken Wanderschuhe gegen Streetfootware zu tauschen und fuhren dann zum Shoppen nach Inverness. Markus wollte sich gern eine neue Outdoorjacke kaufen, weil er zwar eine sehr dicke und eine ganz dünne aber keine dazwischen hat. Bei Tiso, einem großen Outdoorgeschäft, wurden wir recht schnell fündig und da uns beiden die Jacke sehr gut gefiel, kauften wir halt zwei. So können wir dann in den nächsten Tagen im Partnerlook gehen.

Das Wetter war inzwischen noch viel besser geworden. Die Wolken hatten sich restlos verzogen und wir hatten den strahlendsten Sonnenschein, den man sich vorstellen kann. Es war herrlich. Wir fuhren noch ein wenig durch die Stadt, fanden dann auch schnell einen Parkplatz und gingen bei Lush auf der High Street noch ein paar Seifen und Shampoo kaufen. Dann aßen wir einen kleinen Mittagssnack, besorgten ein paar Sandwiches für den Abend und fuhren am wunderschönen Loch Ness vorbei in Richtung Drumnadrochit zurück. Das Wetter war herrlich, angenehme 14 Grad, kein Wind, Sonnenschein pur, das war die Gelegenheit, eine Zeit lang am Strand zu verbringen.

Bei Loch End am nördlichen Ende des Loch Ness gibt es einen kleinen Kieselstrand, dort stellten wir unser Auto ab und setzten uns eine Stunde in die Sonne, bewunderten viele kleine Nessies, die wir uns einbildeten zu sehen, gingen bis zu den Knien in das ca. 4° kalte Wasser und ließen uns von der Sonne bescheinen und die Seele baumeln. Das ist das Schöne am Urlaub. Man kann alles machen, was man will – aber man muss es nicht. Als wir dann am Abend wieder nach Hause kamen, spielten wir noch kurz mit Andrés Hund, der Besucher einfach liebt, schwätzten ein bisschen mit André und Mathilda und bewunderten den wunderschön angelegten Garten der beiden, der sich in den letzten beiden Jahren noch mal deutlich verändert hatte. Es ist eine wahre Freude, dort die Wege entlangzulaufen oder barfuß über das weiche Gras.

Gerade eben aßen wir noch zu Abend, und da morgen das Wetter ebenso schön werden soll wie heute, beschlossen wir, morgen in einem der schönsten Glens in den Highlands, im Glen Affric, spazieren zu gehen. Das haben wir in unserem ersten Urlaub hier schon mal gemacht und den See einmal komplett umrundet, beim letzten Mal haben wir die Tour mit den Fahrrädern gemacht – morgen laufen wir die rund 20km wieder zu Fuß.

Und nun verabschiede ich mich für heute mit ein paar Fotos unserer heutigen kleinen Wanderung um Loch Meiklie.

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1 Kommentar

  1. Meli2006

    Ach is des scheeeeeeee!!!!!!!! Schmacht!

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