Die Teilnahme am Themensonntag „Spanien“ war eine besondere Herausforderung für uns. Wird in Spanien überhaupt gegrillt? Wenn ja, was? Und wie schafft man es, ein paar besondere Rezeptideen zu generieren? Wenn man sich mit dieser Landesküche noch nicht auseinandergesetzt hat – gar nicht. Und darum griffen wir zur allseits beliebten Waffe – die Internet-Suchmaschine. Die gewährte uns Einblick in ganz besondere kulinarische Genüsse. Ein paar davon – angepasst an unseren individuellen Geschmack – haben wir dann heute ausprobiert.
Unsere Speisekarte liest sich wie folgt
Lammspieße in würziger Paprika-Marinade
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Flanksteak in Koriandermarinade mit Petersiliensauce und Kartoffel-Chorizo-Spießchen
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Mandelkuchen aus dem Dutch Oven
Und das ganze auf Spanisch, wie es sich gehört
Pinchitos Morunos
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Arrachera con salsa de perejil y brochetas de patata
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Pastel de almendra
Umd das ganze ein wenig zu ordnen, berichte ich der Reihenfolge nach und nicht so durcheinander, wie die Fotos ursprünglich entstanden sind.
Die Lammspieße habe ich bereits gestern abend mariniert, damit der Geschmack gut ins Fleisch einziehen kann.
Folgende Zutaten habe ich für die Marinade verwendet.
- 1 große Knolle Chinaknoblauch, gehackt
- ein paar Blätter Koriander, geschnitten
- Saft einer Zitrone
- ½ TL Kreuzkümmel, gemahlen
- 3 EL Paprikapulver
- 1 EL Chilipulver
- ½ TL getrockneter Thymian
- 60ml Olivenöl
- Salz und Pfeffer
Alle Zutaten bis auf das Öl gebe ich in einen großen Mörser, zerstoße die Zutaten fein und mische anschließend vorsichtig das Öl unter.
Wir haben uns für die Spieße eine kleine Lammkeule gekauft, die ich vom Knochen befreie. Dann schneide ich das Fleisch in nicht zu kleine Würfel. Die Fleischwürfel gebe ich in eine Glasschüssel und fülle die Marinade darüber.
Dann vermische ich Marinade und Fleisch gründlich, bis alle Fleischwürfel mit der Paste überzogen sind.
Heute gings dann weiter. Während Markus unseren Grill von der Schweinebauchaktion gesäubert hat, spieße ich die Fleischwürfel auf. 6 Spießchen insgesamt ergibt es.
Dann ist der Grill bereit. Das Setup ist für indirektes Grillen eingestellt. Auf einer Seite eine Wasserschale, vorn die Kohlen. Die Spieße werden zuerst direkt angegrillt.
Dann dreht Markus einfach den Grillrost um 180°, so dass die Spieße jetzt über der Wasserschale liegen. Dann schließt er den Deckel und lässt die Spieße 15 Minuten indirekt garen. Nach dieser Zeit ist das Fleisch zart rosa gegart und sehr weich.
Die Zeit ist um, die Spieße sind fertig.
Ich richte sie auf frischen Salatblättern an.
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Zeit für den zweiten Gang. Den hab ich heute nachmittag vorbereitet. Zuerst habe ich die Marinade für das Flanksteak, das wir heute grillen wollen, angerührt. Sie besteht aus:
- 1 kleine Knolle Chinaknoblauch
- frischer Koriander
- 30 ml Rotweinessig
- 30 ml Sherry
- 60 ml Olivenöl
- frisch gemahlener Pfeffer
Knoblauch, Koriander, Essig und Sherry habe ich in meinem Blender fein gemixt. Beim Mixen habe ich dann langsam das Olivenöl zugegeben. Dadurch wird das Olivenöl gut untergeschlagen und die Marinade ist schön dickflüssig. Am Ende mahle ich noch etwas Pfeffer und rühre ihn unter.
Das Fleisch – insgesamt 1 kg – sieht sehr gut aus. Das Fett lasse ich dran und pariere nur geringfügig ein paar kleinere Sehnen weg.
Dann wird das Fleisch mit der Marinade eingestrichen. So durfte es dann noch ein paar Stunden ruhen.
In der Zeit bis zum Grillen habe ich noch eine frische Kräuersauce und die Beilage zubereitet. Zu dem Flanksteak passt eine Petersiliensauce sicher sehr gut. Folgende Zutaten kommen zusammen:
- glatte Petersilie, sehr fein gehackt.
- 1 Knoblauchzehe, ebenfalls sehr fein gehackt
- 1 getrocknete Chilischote der Sorte „Lemon Drop“, zerbröselt
- 3 EL Olivenöl
- 1,5 EL Rotweinessig
- ½ TL getrockneter Oregano
- Salz zum Abschmecken.
Alle Zutaten habe ich in einem kleinen Mörser gemischt und noch ein wenig zerdrückt.
Als Beilage sollte es außerdem Kartofffelspieße geben. Dafür brauche ich Kartoffeln, Salz und Chorizo.
Ich habe 6 kleine Kartoffeln für ca. 8 Minuten in kochendem Wasser vorgegart und anschließend halbiert. Von der Chorizo schneide ich 10 Scheiben ab und enthäute sie.
Dann werden Kartoffeln und Wurstscheiben abwechselnd auf Spieße gesteckt, ich beginne und ende jeweils mit einer Kartoffel. Die Kartoffelstücke werden noch gesalzen (eigentlich, ich habs vergessen).
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Die Zeit des Grillens ist gekommen! Markus heizt vor, dieses Mal mit Holzkohle. Hinten eine Wasserschale für den indirekten Teil. Und natürlich kommt der Gussrost zum Einsatz, er sorgt für ein schönes Branding. Erst einmal wird natürlich direkt angegrillt. 3 Minuten von jeder Seite.
Dann dreht Markus den Rost um, so dass das Steak hinten liegt und legt die Kartoffelspieße vorn auf, damit diese noch etwas bräunen können.
Nach 8 Minuten Ruhezeit (wir testen uns langsam ans Optimum heran) sind sowohl Steak als auch Spieße (die zwischendurch noch einmal umgedreht wurden) fertig.
Anschnittbild: Zwei Scheiben Fleisch und ein Spieß für mich. Die Petersiliensauce ist extrem lecker. Das Fleisch hat noch ein klein wenig Salz benötigt, die Marinade an sich ist aber sehr lecker. Durch den Essig leicht säuerlich, der Koriander ist deutlich herauszuschmecken.
Lecker!
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Kommen wir zum Rest des Abends. Nachtisch geht immer – auch wenn das bis jetzt schon eine richtige Völlerei war. Um den Themensonntag würdig zu beschließen, habe ich noch einen spanischen Mandel-Apfelkuchen gebacken – mit viel Vanille drin. Den habe ich im Dutch Oven zubereitet. Folgende Zutaten habe ich verbacken: Für den Teig:
- 190g Margarine
- 1 Ei
- 130g Zucker
- 380g Mehl
Für den Mandelguss:
- 120g geschmolzene Butter
- 200g Zucker
- ½ TL gemahlene Vanille
- 2 Eier
- 100g gemahlene Mandeln
- 80g Mehl
- 1 TL Backpulver
- Schale von einer Zitrone
Außerdem: 2 Äpfel
Die Teigzutaten habe ich in der Küchenmaschine zu einem Mürbeteig verknetet und anschließend kalt gestellt.
Für den Guss verrühre ich zunächst Zucker, Zitronenschale, Vanille, Mehl und Backpulver.
Dann mische ich die restlichen Zutaten drunter und mixe alles, bis sich eine zähflüssige Masse ergibt.
Den Dutch Oven habe ich dann mit Backpapier ausgelegt und den Teig hineingegeben. Mit einem kleinen Rollholz rolle ich den Teig gleichmäßig dick aus und ziehe einen kleinen Rand hoch. Mit den Fingern drücke ich am Ende alles fertig zurecht.
Die geschälten und in Scheiben geschnittenen Äpfel kommen direkt auf den Teig.
Dann wird der Guss über die Äpfel verteilt und der Kuchen kann gebacken werden.
In der Zwischenzeit hatte ich mir 18 Briketts angezündet, die jetzt schön durchgeglüht sind. Unten wenig Hitze, damit der Boden nicht verbrennt, darum ist die Verteilung 5 unten, 13 oben.
Später hat sich dann herausgestellt, dass es ein paar mehr hätten sein können. Das Backen hat sich lange hingezogen, am Ende war der Kuchen fast 2 Stunden im DO und wurde dann noch mal mit frischen Kohlen bestückt. Aber was lange währt, wird endlich gut und so sah es dann irgendwann aus.
Nach dem Backen habe ich den Kuchen noch 30 Minuten im DO ruhen lassen und ihn dann zusammen mit Markus herausgehoben, so dass er kalt werden kann.
Für jeden ein schönes Stück abgeschnitten.
Und Anschnittbild
Zum Glück hat das lange Backen dem Kuchen nicht geschadet. Hat lecker geschmeckt. Der Vanillegeschmack kommt sehr gut durch, die Mandeln und Äpfel passen gut zusammen.
Das war also unser Themensonntag, der uns sehr viel Spaß gebracht hat. Bei unseren vergrillten Mengen konnten wir heute sogar noch unsere Vermieter mitversorgen – das pflegt die gute Nachbarschaft.