Markus sagte mir gerade: „Gut, dass der Selgros kein Entrecôte hatte“. Das wollte ich nämlich letzte Woche eigentlich kaufen – aber das Regal war gähnend leer. Damit wir überhaupt ein Steak bekommen, habe ich als ein irisches Flanksteak mitgenommen, obwohl wir mit der letzten Charge nicht ganz hundertprozentig zufrieden waren.
Nach rund einer Woche im Kühlschrank stand es nun für heute auf dem Speiseplan und Markus wollte mal wieder ein mariniertes Flanksteak essen. Normalerweise kommen an unsere Steaks ja nur Salz und Pfeffer, aber ab und an mögen wir auch eine Marinade. Er ließ mir freie Hand, wie immer eigentlich, als er aber hörte, wie ich die Marinade angerührt hatte, rümpfte er erst mal seine Nase. Folgende Zutaten habe ich verwendet, genaue Mengen haben ich jetzt nicht, sondern nach Gefühl zusammengemischt:
- dunkle Sojasauce, ca. 8 EL
- Reiswein, ca. 8 EL
- etwas Öl
- ein kleiner Schuss Ahornsirup, ca. 3 EL
- 1 Knolle Chinaknoblauch
- 2 Kiwis
Als ich die Tüte mit dem Flanksteak geöffnet habe – Überraschung, sind zwei drin. Relativ kleine allerdings, darum hab ich auch beide zubereitet. Und dieses Mal hatten wir nicht die rundlichen Bavette sondern die echten langen Flanksteaks, sehr gut. Das kleine war sehr schön marmoriert, das große etwas magerer, aber die Fleischstücke sahen sehr gut aus.
Als ich die Flüssigkeiten zusammengerührt hatte und den Knoblauch gehackt dazugegeben hatte, fielen mir zwei Kiwis in die Hände – kurz überlegt und dann beschlossen, dass ich diesen natürlichen Fleischzartmacher gern mitverwenden würde. Darum habe ich ihn ebenfalls in die Kräutermühle gegeben – kurz vorher hatte ich den Knoblauch darin gehackt – und mit der Küchenmaschine fein püriert.
Ab zur Marinade mit dem Kiwipüree und schön verrühren.
Die Flanksteaks habe ich von beiden Seiten mit der Marinade bestrichen und zusammen in eine Auflaufform gelegt.
Noch rasch eine Folie drübergespannt und dann ging es für 5 Stunden zurück in den Kühlschrank.
An unserem Garten haben heute zwei wunderbare Überraschungen auf uns gewartet – leider haben wir nur von einer davon ein paar Fotos machen können. Als ich nämlich den Müll wegbrachte und dann den Umweg über unseren Garten ging, sah ich, als ich am See vorbeikam gerade noch einen türkis-metallischen Vogel wegfliegen. Ich hatte gleich einen Eisvogel in Verdacht und hab ein bisschen recherchiert – kein anderer Vogel in Deutschland hat so ein leuchtendes Federkleid. Ein Eisvogel! Direkt neben unserem Garten, ist das nicht unfassbar. Markus ging kurz darauf ebenfalls kurz in den Garten und da war er wieder. Ungefähr 20 Sekunden ließ er sich beobachten, wie er auf dem Ausfluss vom Bach in den See saß. Dann flog er wieder in die Bäume zurück.
Als wir wieder drin waren und ich vom Wohnzimmerfenster aus noch mal einen Blick riskierte, konnte ich ein kleines Rehböckchen direkt am See sehen, das dort geäst hat. Wie süß. Wir sehen ja öfters mal Rehe bei uns in der Nähe, aber so nah dann doch selten. Das Reh konnten wir lange vom Wohnzimmerfenster aus beobachten, und natürlich haben wir gleich noch ein paar Fotos gemacht.
Nach ein paar Stunden in der Werkstatt und viel Unkrautjäterei an unserem Hang war endlich Zeit für das Abendessen. Wegen der Marinade hat Markus heute die gusseiserne Platte vorgeheizt und darauf gegrillt. Die musste nach einem langen Winter endlich mal wieder ein bisschen eingebrannt werden.
Nachdem sie geölt war und wieder schön dunkel geworden ist, kamen die Steaks drauf.
Der Duft beim Angrillen hat uns ja wirklich umgehauen. Mmmmh, so lecker. Einmal umdrehen, bitte.
Rasch zum Nachziehen in den Ofen, bei 58° habe ich die Steaks rausgeholt, das kleine war minimal früher fertig. Sie sind schön gleichmäßig gegart, wie ich das nicht anders von Markus kenne.
Der Geschmack dieser Steaks war dann auch wirklich gigantisch. Wir haben es wegen der Marinade komplett ohne Salz und Pfeffer gegessen, gerade so, wie es aus dem Ofen kam. Es war so lecker. Schön würzig war es und wirklich butterzart, es fiel fast von allein auseinander. Das war eines der besten Flanksteaks, die wir jemals hatten, und wer unseren Blog kennt, weiß, dass wir wahrlich schon viele gegrillt haben.
Noch ein Foto zum Appetit anregen! Diese Marinade solltet Ihr wirklich mal ausprobieren. Es lohnt sich!