Das königliche Lammcurry ist ein Rezept aus meinem neuen Indien-Kochbuch, das wir unbedingt mal nachkochen wollten. Wir lieben indische Currys und besonders im Winter, den wir ja fast schon haben, kochen wir diese sehr gern. Der Name hatte uns sehr gut gefallen, und nach einem Blick auf die Zutatenliste stellten wir fest, dass uns das bestimmt gut schmecken würde.
Markus hatte zwei Lammkeulen mitgebracht und ich hatte im Asienladen alles gekauft, was wir nicht vorrätig hatten – was vor allem das Kewra-Wasser war, das dem Curry am Ende zugesetzt wird, um es noch weiter zu aromatisieren.
Nachdem die Lammkeulen aufgetaut waren, habe ich sie entbeint und in Würfel geschnitten. Die dicke Fettschicht auf dem Fleisch habe ich abgeschnitten und verworfen, die Knochen aber mitgekocht.
Ca. 2kg Fleisch hatte ich, so dass ich alle anderen Zutaten ebenfalls verdoppeln musste.
Ein indisches Curry lebt von einer unbeschreiblichen Aromenfülle, folgende Zutaten fanden heute Verwendung
- etwas warme Milch und eine große Prise Safranfäden
- 80g Ghee (ich habe die angegebene Menge von 300g drastisch reduziert, weil mir das einfach zu viel Fett wäre)
- 20 grüne Kardamomkapseln
- 12 Gewürznelken
- 4 Zimtstangen
- 4 Lorbeerblätter
- 2 große Zwiebeln
- 6 EL Ingwerpaste
- 6 EL Knoblauchpaste
- 4 TL Koriander gemahlen
- 2 TL Cayennepfeffer
- 500g Joghurt
- 2 TL Garam Masala
- 2 TL gemahlene Muskatblüte (Macis)
- 2 TL gemahlene grüne Kardamomsamen
- 2 TL gemahlener Pfeffer
- 1 TL Kewrawasser
- Mandelsplitter und Blattgold zur Garnierung
Den Safran habe ich gleich mal in Milch eingeweicht, die sich sofort gelb gefärbt hat. Ingwer- und Knoblauchpaste habe ich frisch hergestellt. Dafür wurden ausreichend Ingwer bzw. Knoblauch mit jeweils etwas Wasser in einem kleinen Mixer püriert.
Nach diesen Vorbereitungen gings schon los. Zuerst habe ich in meinem gusseisernen Bräter das Ghee erhitzt und bei mittlerer Hitze Zimtstangen, Lorbeerblätter, Kardamomkapseln und Nelken angebraten, bis sie leicht gebrutzelt haben und einen aromatischen Duft verströmt haben.
Währenddessen habe ich die Zwiebeln in grobe Ringe geschnitten und in den Bräter gegeben. Nach ca. 10 Minuten waren sie schön goldbraun gebraten.
Dann folgten Ingwer- und Knoblauchpaste, die ebenfalls ein paar Minuten mitgebraten wurden.
Unter ständigem Rühren, damit nichts ansetzt, wurde alles schön durchgebraten, dann habe ich den Cayennepfeffer und den gemahlenen Koriander hinzugefügt und ebenfalls noch etwas mitgebraten, außerdem habe ich etwas Salz dazugegeben. Das Curry wird immer aromatischer, und das Ende ist noch nicht erreicht.
Durch das lange Anbraten der Gewürze entfaltet sich das Aroma im Curry besonders gut, es riecht jetzt schon unwiderstehlich. Jetzt kommt auch das Fleisch dazu und wird ungefähr 10 Minuten mit angebraten.
Um nun auch etwas Soße zu bekommen, wird der aufgeschlagene Joghurt hinzugegeben und so viel Wasser, dass das Fleisch gerade eben bedeckt ist. Ich habe auch die Knochen mit eingelegt, um eine reichhaltige Soße zu erhalten.
Ich lasse das Curry einmal kurz aufkochen und schalte dann die Hitze zurück, so dass es bei geschlossenem Deckel leise simmern kann.
Nach 1 Stunde 15 Minuten öffne ich den Deckel und lasse es noch etwas einkochen, nun kommen auch die restlichen Gewürze hinzu, Garam Masala, Macis, Kardamomsamen und Pfeffer. Außerdem schmecke ich es noch mit Salz ab.
Ich stelle auch schon mal die restlichen Zutaten bereit. Ein paar Mandeln habe ich mit kochendem Wasser übergossen, 10 Minuten stehen lassen und dann die Häute abgezogen, sie werden dann noch in Stifte geschnitten.
Ein TL Kewra-Wasser, das aus den Blüten der Schraubenpalme gewonnen wird, und auch der in Milch eingeweichte Safran sollen das Curry ganz am Ende noch aromatisieren. Safran ist ein wahrlich königliches Gewürz. Schon wenige Fäden verbreiten ein unvergleichliches Aroma und einen zarten Duft. Und was wäre ein König ohne Gold? Essbares Blattgold dient später der Garnierung des Currys.
Zu einem indischen Curry essen wir am liebsten Duftreis, den ich nebenbei noch gekocht habe. Das Essen ist fertig, es kann angerichtet werden.
Wie immer sind wir vom reichhaltigen würzigen Geschmack des Currys begeistert. Es ist sehr mild und schmeckt herrlich nach den zugegebenen Gewürzen, die den feinen Geschmack des Lammfleisches unterstützen. Die Soße ist durch den fetthaltigen Joghurt schön sahnig und cremig. Das Kewra-Wasser geht allerdings ein bisschen unter. Das königliche Curry hat es dennoch auf Anhieb in unsere Favoritenliste geschafft.