Als Strohwitwe heute – Markus musste dienstlich leider verreisen – wollte ich mir meine Einsamkeit mit einem guten Essen versüßen. In einem unserer neuen Kochbücher – Slow Cooking: Curry & Spice Dishes – hat mich das Rezept für Chicken Tikka Masala angelacht. Das hab ich in Schottland mal in einer Pastete gegessen und war sehr angetan davon. Da Markus Hähnchen immer gern als Diätfutter betrachtet und ich es deshalb nicht so oft zubereite, wenn er da ist, konnte ich mich zumindest heute damit austoben. Da es im Crockpot oder Slow Cooker immer ein bisschen langsamer zugeht, habe ich mit den Vorbereitungen schon heute mittag begonnen. Die Zutaten:
- 2 Hähnchenbrustfilets
- 1 kleiner Becher Joghurt
- 2 Frühlingszwiebeln
- 1 große Knoblauchzehe
- 1 Stück Ingwer, etwa daumengroß
- 1 große grüne Chili
- 1 Zweig frische Minze
- 2 EL Tomatenmark
- 2 EL gemahlene Mandeln
- 2 EL Creme Fraîche
- 1 TL gemahlener Koriander
- 1 TL gemahlener Kreuzkümmel
- 1 TL Kurkumapulver
- 1 TL Garam Masala
- 1 TL Salz
- 1 EL Paprikapulver
- Saft einer halben Zitrone
Chili, Ingwer, Knoblauch, Minzblätter und die Zwiebelstücke kommen in einen Mörser und werden gründlich zu einer Paste gestampft.
Zu der gestampften Paste gebe ich nun den Zitronensaft und das Tomatenmark.
Auch die Gewürze und das Salz rühre ich unter die Tikka Masala Paste.
Dann gehts ans Anbraten, denn ganz ohne geht es auch im Crockpot nicht. Beim Anbraten entfalten sich die Aromen der Gewürze besonders gut. In 2 EL Sonnenblumenöl brate ich die Paste an und sofort ist die Küche vom Duft orientalischer Gewürze erfüllt.
Nach 2 Minuten Anbraten gebe ich den Joghurt dazu und lasse die jetzt etwas flüssige Sauce aufkochen.
Zwischendrin hab ich das Fleisch in mundgerechte Würfel geschnitten und in die Keramikform des Crockpots gefüllt.
Wenn die Sauce aufgekocht ist und sich Joghurt und Gewürze schön vermischt haben, dann gieße ich die Sauce über das Hähnchenfleisch und rühre es gut durch.
Den Crockpot stelle ich auf Low, 6 Stunden soll das Fleisch nun bei niedriger Temperatur garen. Ab und zu rühre ich um (aber eigentlich nur deshalb, um zwischendurch mal den Löffel abschlecken zu können, nötig ist es nicht). Dabei fällt mir auf, dass das Gericht relativ sauer ist, aber schon 1 TL Zucker behebt dieses Problem und der Geschmack wird deutlich ausgewogener.
Irgendwann am späten Nachmittag fange ich dann auch mit der Beilage an, ich möchte Naan-Brote dazu backen, die zu einem Curry sehr gut passen. Heute mal in der Vollkornvariante mit frisch gemahlenem Dinkelmehl. Die Zutaten für 9 Brote:
- 500g Vollkornmehl, frisch gemahlen
- 1/3 Würfel Hefe
- 150ml Milch, heute hatte ich nur Sojamilch
- 150g Joghurt
- 1 TL Backpulver
- 1 Ei
- 2 EL Öl
- 2 TL Zucker
- 2 TL Salz
Die Hefe löse ich mit einem TL Zucker in der Milch auf und stelle sie warm, damit die Hefe anfangen kann aufzugehen. Wenn sich Blasen bilden, gebe ich die Hefemilch, das Ei und den Joghurt zum Mehl, unter das ich vorher noch das Backpulver, den restlichen Zucker und das Salz gemischt habe. Meine Küchenmaschine macht in 10 Minuten aus all diesen Zutaten einen recht klebrigen Teig, den ich mit Mehl bestäube, zu einer Kugel forme und für eine Stunde in die Wärmeschublade stelle. Danach ist er auf doppelte Größe aufgegangen.
Ich teile den Teig in 9 Teile zu je 100g und knete diese Teile noch mal kurz durch, dann forme ich sie zu Kugeln.
Diese Kugeln rolle ich zu flachen Fladen aus, den Ofen heize ich auf 225° vor. Ein Backblech lasse ich mit erhitzen, damit das Brot direkt auf das heiße Blech kommt.
8 Minuten brauchen diese Brote nur, dann sind sie fertig. Sie duften herrlich. Noch heiß reiche ich sie zum Curry.
Das ist aber noch gar nicht ganz fertig. In der letzten halben Stunde hatte ich den Deckel abgenommen und die Flüssigkeit etwas einreduzieren lassen. Unterstützt wird das auch noch durch die Zugabe der gemahlenen Mandeln.
Auch die Creme Fraîche kommt noch zum Curry, dann wird angerichtet.
Ich hatte ja zwischendurch immer schon mal probiert, aber nach 6 Stunden ist der Geschmack erst so richtig rund. Das Gericht ist sehr würzig, leicht scharf, schmeckt schön curryig und das Hähnchenfleisch ist natürlich butterzart. Mmmh, das war richtig lecker.
Und das Brot dazu? Herrlich fluffig, sehr geschmackvoll durch die Zugabe von Joghurt. Dieses Brot habe ich bisher nur mit Weißmehl gebacken, aber mit dem frisch gemahlenen Vollkornmehl schmeckt es mir fast noch besser. Einige Brote haben sogar Taschen gebildet, in die man das Curry einfüllen könnte. Man kann aber auch einfach die leckere Sauce damit auftunken. So hab ich es gemacht.
Schatz, Du hast wirklich was verpasst. Aber ich hab Dir eine Portion aufgehoben 🙂
Mensch Kerstin, das ist mal wieder ein richtiger Knaller!
Ich hab mal ne Frage zu der Menge, wie groß ist Dein Crocky und wie voll war er in etwa?
Hallo Micha 🙂
Ich hab den Crocky für 2-4 Personen und er war heute zu weniger als einem Drittel gefüllt, ich hab schon gedacht, dass es zu wenig ist, aber es hat doch gut funktioniert.
Viele Grüße
Kerstin
Merci, das ist dann wohl der 3,5l.
Dann kann ich mal ausrechnen in welchem DO ich das für wieviele Personen machen kann^^
Das Brot müsste man eigentlich auch im DO backen können – ohoh ich sehe die Liste wächst mal wieder.