Im Moment sind Markus und ich voll auf dem Thai- und Indientrip, und auch das heutige Abendessen ging in diese Richtung. Wir mussten doch schließlich mal wieder was aus einem unserer neuen Bücher kochen. Es sollte heute einen Rindfleischeintopf mit Kartoffeln und Gemüse geben, der in einer süßlichen Soße gekocht wird und mit gemahlenen Erdnüssen eingedickt wird. Für dieses Gericht sieht das Kochbuch zum Beispiel Gulaschfleisch vor, ich hab aber etwas viel besseres im TK gehabt, nämlich Backenfleisch vom irischen Weideochsen.
Ochsenbacken sind herrliches Fleisch. Sie sind von vielen dicken Sehnen durchzogen, die ich so gut es geht herausschneide, und das ist harte Arbeit, aber das Ergebnis ist immer wieder so gut, dass ich mir die Arbeit auch immer wieder mache. Das Fleisch ist, wenn es langsam und lange geschmort wird, äußerst zart und weich, selbst die dicken Sehnen werden beim Kochen weich, das Fleisch zergeht auf der Zunge.
So weit sind wir aber noch nicht, erst mal das Fleisch abwaschen, trockentupfen und zerlegen.
Das Fett habe ich so gut es ging weggeschnitten und mit den Sehnenresten und ein paar Stückchen Fleisch, die noch dranhingen in einen Topf gegeben und eine Brühe daraus gekocht. Die brauche ich später. Alle anderen Zutaten habe ich mir dann bereitgestellt.
- 2 TL Paprikapulver, 1/2 TL Kurkuma
- 3 Zwiebeln und 3 Knoblauchzehen, gehackt
- ein paar Pastinaken, Kartoffeln und Karotten
- 100g Erdnüsse, 6 EL Reis
- 2 EL Fischsauce und 2 EL Tamarindenpaste, eventuell etwas Essig
- 2 Lorbeerblätter und etwas frischen Thymian
- Salz, Zucker und Pfeffer zum Abschmecken
- 1 Liter Rinderbrühe
- und natürlich die Ochsenbacken, 4 Stück waren in meiner Packung, gesäubert und in grobe Stücke geschnitten
- etwas Öl oder Ghee zum Braten
Die Zwiebeln, der Knoblauch und die in grobe Stücke geschnittenen Pastinaken habe ich in Ghee (Pflanzenöl hatte ich nicht mehr daheim und Olivenöl erschien mir unpassend) ganz leicht angebraten, dabei nur etwas weich werden lassen, das Gemüse muss nicht braun werden.
Nun habe ich das Fleisch, Paprikapulver und Kurkuma dazugegeben und kräftig angebraten. Dann habe ich die Brühe angegossen und Karotten und Kartoffeln hinzugefügt. Gewürzt wird dieser deftige Eintopf mit Fischsauce, Salz und Pfeffer, 2 EL Zucker sorgen für einen süßen Geschmack, der durch die Säure der Tamarindenpaste ausgeglichen wird. Ein paar kleine Zweige Thymian und zwei Lorbeerblätter kommen auch noch dazu.
Der Eintopf muss nun 2 Stunden lang bei geringer Hitze köcheln. Dann wird das Fleisch richtig schön weich, es fällt dann fast auseinander. Auch das Gemüse wird sehr dabei sehr weich. Wer das nicht mag, sollte es nur für die letzte halbe Stunde mitkochen lassen.
Fehlen noch der Reis und die Erdnüsse. Letztere nehme ich immer frisch und röste sie selbst. Ein paar Minuten unter dem Grill im Backofen sorgen für ein gleichmäßiges Röstergebnis, man muss aber wirklich dabei bleiben, weil der Grill ordentlich Power hat und die Nüsse schnell verbrennen können.
Den Reis habe ich in Wasser eingeweicht. Er soll den Eintopf etwas andicken, genau wie die Erdnüsse, die dazu aber natürlich auch noch eine geschmackliche Komponente ans Essen bringen.
Beides kommt in meinen großen Mörser und dann muss wieder ein bisschen Kraft aufgewendet werden, um beides zu einer feinen Paste zu zerstoßen. Die Erdnüsse können ruhig etwas grober sein, den Reis habe ich aber ziemlich fein gemörsert.
Diese Krümel kommen jetzt noch in den Topf rein, und dann darf der Eintopf noch 20 Minuten köcheln.
Man sollte ab jetzt ab und zu umrühren, weil sich der Reis und die Erdnüsse gern mal unten absetzen und festbrennen. Ist mir auch passiert, aber es ist zum Glück nicht richtig angebrannt.
Der Eintopf ist durch den Reis und die Erdnüsse schön sämig geworden und wir können essen.
Wie erwartet ist das Fleisch einfach unglaublich weich und zart, herrlich. Ochsenbacken gehören zu meinen absoluten Favoriten bei Schmorfleisch. Die Erdnusssoße finde ich auch sehr gut, schön erdnussig, sehr reichhaltig, das Essen schmeckt uns hervorragend und es ist auch stark sättigend. Ich persönlich würde beim nächsten Mal aber die Pastinaken weglassen, die haben mir nicht ganz so gut geschmeckt.