Das Leben ist schön

Ernte eingefahren

So ein richtig gutes Jahr war mein Einstiegsjahr in die Chiliproduktion leider nicht. Ob es an meinen Fähigkeiten lag, die Bedürfnisse der kleinen Pflänzchen zu erkennen? Oder doch eher am Wetter?

Begonnen wurde im Januar mit der Aussaat, im Mai (nach vielen Kälteeinbrüchen) wurden die Pflanzen nach draußen gesetzt und erst Ende August konnte ich die ersten Chilis ernten. Das Wetter war geprägt von einer ca. 4wöchigen Hitzeperiode, in der ich täglich gegossen habe und trotzdem kaum Wachstum zu erkennen war, und ansonsten Kälte, Regen, Wind und jede Menge Schnecken, die mir meine karge Ernte auch noch zu einem großen Teil weggefressen haben. Keine idealen Bedingungen leider. Es kann nur besser werden.

Trotz aller Widrigkeiten blieb ich bei 50 Chilipflanzen (mal gut, dass ich so viele gesetzt habe, obwohl mich jeder für verrückt erklären wollte) nicht ganz auf dem Trockenen sitzen. Die genauen Zahlen (ja, jede Ernte wurde genauestens mitgezählt) liefere ich am Ende der Saison nach. Aber ich kann schon mal verraten, was denn aus den ganzen Chilis, die den Weg in meine Küche gefunden haben, geworden ist.

Mein herzlicher Dank geht an dieser Stelle an all die lieben Mitglieder vom GSV, die mich mit ihren tollen Rezepten so sehr inspiriert haben. Bei einigen habe ich gnadenlos kopiert. Stellvertretend für viele andere möchte ich Cruiser, Baefi und UpInSmoke nennen. Und Bandittreiber für seinen tollen Jalapenohalter.

Und nun kommen wir zu den leckeren Sachen. Stunden über Stunden habe ich in der Küche verbracht, Chilis geputzt, zerkleinert, gekocht und gewütet. Und das ist das Ergebnis – oder zumindest ein Teil davon.

Gläser
Von links nach rechts sind das:

Orangen-Zimt-Gelee mit Habanero
süß-saure Chilisauce
Mango-Scotch-Bonnet-Sauce
eingelegte Jalapeno-Ringe
Nektarinen-Maracuja-Marmelade mit Scotch Bonnet
Roasted Jalapeno-Sauce
Habanerohonig

Kommen wir zu den Rezepten!

Orangen-Zimt-Gelee mit Habanero
4 Orangen und eine Zitrone auspressen. Eine Scotch Bonnet (das ist eine Habaneroart und wirklich sehr sehr scharf) in Ringe schneiden (unbedingt Einweghandschuhe dabei tragen und keinesfalls sich in die Augen fassen) und über Nacht im Orangensaft ziehen lassen.

Am nächsten Tag den Orangensaft durch ein engmaschiges Sieb filtern und die Menge abmessen. Entsprechend der Saftmenge den Saft mit Zucker und Gelierpulver (Mengenangaben siehe Packung) mischen. Den Saft in einen hohen Topf geben, zwei Zimtstangen dazugeben und aufkochen lassen. Nun für eine Minute (oder laut Packungsangaben auf dem Gelierpulver) sprudelnd kochen lassen. Dann noch heiß in Gläser füllen (die Zimtstangen auf die Gläser verteilen)und diese fest verschließen.

Süß-saure Chilisauce
7 von den spitzen roten Chilis (mit Kernen verwendent) und 3 kleine Spitzpaprika (entkernen) in einer geölten Pfanne leicht anbraten. Zusammen mit einer Knolle Chinaknoblauch in den Mixer geben.

125ml hellen Reisessig, 500ml Wasser, 200g Zucker und 2TL Salz mischen und zusammen aufkochen. Die pürierten Chilis dazugeben, alles noch mal aufkochen und mit etwas Speisestärke abbinden.

Dann heiß in Gläser füllen und diese sofort schließen.


Mango-Scotch-Bonnet-Sauce

2 Mangos schälen und das Fruchtfleisch in Würfel schneiden. 1 große Scotch Bonnet mit Innenleben in kleine Stücke schneiden und dazugeben. Eine Zwiebel und eine Knolle Chinaknoblauch ebenfalls schälen und in kleine Stücke geben.

1 EL Salz, 1 EL Kurkuma, 200g Zucker und 200ml Apfelessig untermischen und alles zusammen für 20 Minuten kochen. Dann mit dem Zauberstab fein pürieren und noch heiß in Gläser füllen.

Eingelegte Jalapeno-Ringe
Jalapenos (grün und rot gemischt) mit Innenleben in Ringe schneiden und in Gläser verteilen. Schön fest andrücken. Für den Extrakick eine Habanero kleinschneiden und auf die Gläser verteilen. In jedes Glas 1 TL Senfkörner geben.

0,7l Weißweinessig, die gleiche Menge Wasser, 1 EL Salz und 1 EL Zucker mischen, aufkochen und heiß über die Chilis gießen. Dann die Gläser sofort schließen.


Nektarinen-Maracuja-Marmelade mit Scotch Bonnet

1kg Nektarinen schälen, entsteinen und in Stücke schneiden. 4 Passionsfrüchte halbieren und das Fruchtfleisch herauskratzen. 1 große Scotch Bonnet mit Innenleben in feine Stücke schneiden.

Die Früchte abwiegen und genau halb soviel Zucker hinzugeben. Außerdem noch den Saft einer Zitrone und Gelierpulver 2:1 (je nach Menge) hinzufügen und gut verrühren. Diese Mischung muss zunächst einmal Saft ziehen. Für ca. 4 Stunden stehen lassen.

Dann alles zusammen in einen hohen Topf geben, erhitzen und dann für ca. 4 Minuten (laut Packungsanweisung des Gelierpulvers) sprudelnd kochen lassen. Alles mit dem Zauberstab pürieren, Gelierprobe machen und noch heiß in Gläser füllen. Diese dann sofort schließen.

Roasted Jalapeno-Sauce
500g grüne oder rote Jalapenos, 3 von den kleinen spitzen roten und 500g rote Paprikaschoten auf dem Grill scharf angrillen, bis die Haut schwarz wird und Blasen wirft. Dann in eine Tüte oder Frischhaltebox geben, verschließen und auskühlen lassen. Dann die Haut abziehen, das geht jetzt ganz leicht. 500g süße Tomaten an der Oberfläche leicht anritzen, mit kochendem Wasser übergießen, kurz stehenlassen, kalt abschrecken, dann ebenfalls häuten. Alles Gemüse grob zerkleinern und in einen großen Topf füllen.

60g weißen Zucker, 70g Ahornsirup, 125ml Apfelessig kurz kochen lassen. Dann das Gemüse unterrühren.

1 EL Senfkörner, 1 TL Piment, 3 Nelken in der Gewürzmühle mahlen und zum Gemüse geben. Ebenso eine Zimtstange, 3 Lorbeerblätter, 2TL Salz und 2 TL Pfeffer. Zusammen mit 125ml Öl und dem Saft einer halben Zitrone in den Topf geben und die Soße 30 Minuten kochen lassen. Dann die Lorbeerblätter und die Zimtstange entfernen und die Soße mit dem Zauberstab fein pürieren. Noch heiß in Gläser füllen und sofort verschließen

Alle Gläser habe ich anschließend für ein paar Minuten in kochendes Wasser gesetzt, damit die Deckel dicht schließen. So sind die Soßen dann einige Monate haltbar.

Habanerohonig
Eine Habaneroschote mit Kernen in feine Stücke schneiden und in ein kleines Glas Honig (hier Akazienhonig) geben. Das Glas dicht verschließen und gelegentlich umdrehen, weil die Habanerostücke oben auf schwimmen. Nach ca. 2 Wochen hat der Honig das feine Habaneroaroma angenommen und hinterlässt auf der Zunge eine deutliche Schärfe.

Ich wünsche gutes Gelingen und immer einen Liter Milch im Kühlschrank!

2 Kommentare

  1. Bille

    Wow, sieht spitze aus! Ich werde mich in der kommenden Saison auch mal an Chilis versuchen. Dein Blog-Eintrag motiviert mich dabei noch ein bissl mehr 🙂

  2. touche-a-tout

    🙂 sieht doch gut aus 😉
    Bin grade in deinem Blog am Stöbern … wir hatten heute Himbeer-Chili Sauce zu Rindfleisch-Burgern und gestern zu Mozarella …
    Grüssle

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