Fleisch, Fisch und Gemüse haben wir durch in unserer Sri Lanka Woche – nun folgt das Obst. Ich wollte es kaum glauben, als ich ein Curry aus Ananas in unserem tollen Kochbuch fand – und schlug es scherzeshalber Markus vor. Völlig überraschend stimmte er zu. Überraschend deshalb, weil Markus eigentlich nicht gern Obst isst. Aber ich war natürlich sofort dabei und kaufte alle Zutaten, die ich benötigte. Großes Kopfzerbrechen bereiteten mir die Fischflocken. Aber einmal kurz in unserem Asienladen nachgefragt, brachte mir die nette Inhaberin sofort ein Tütchen davon, unserem Ananascurry stand also nichts mehr im Weg.
Außer vielleicht mein Zahn. Gestern hatte ich nicht nur im Büro einen leichten Schwächeanfall, am Nachmittag folgte ein äußerst schmerzhafter Zahnarztbesuch, der mich gestern und heute außer Gefecht setzte. Vollgepumpt mit Schmerzmitteln hielt ich den Tag über zu Hause durch und war am Ende ganz froh, dass dieses Curry überhaupt nicht viel Aufwand bereitete und sehr schnell fertig war.
Beginnen wir mal mit der Zutatenliste:
- 1 große Ananas
- 1 Zwiebel (nicht auf dem Bild)
- 1 Stück Zitronengras
- 1 Stück Pandanblatt
- frische Curryblätter
- 1 TL Fischflocken
- 2 TL Chiliflocken (ich hab richtig scharfe aus meinen eigenen Cayenneschoten genommen)
- 1/4 TL Kurkumapulver
- 1 TL schwarze Senfsamen
- 1 TL Fenchelsamen (trocken geröstet und dann gemahlen)
- 1 Zimtstange
- 250ml Kokosmilch (ich hab ein bisschen mehr genommen, war dann aber auch ziemlich flüssig)
- 50g Ghee
Die Ananas musste nur noch geschält und kleingeschnitten werden, dabei habe ich den harten Strunk in der Mitte entfernt.
Die Zwiebel habe ich geschält und gewürfelt, das Zitronengras von den harten äußeren Blättern getrennt und nur das dicke untere Stückchen verwendet, dieses dann kleingeschnitten.
Für die Zubereitung habe ich heute wieder meinen Gusswok verwendet, eine Pfanne mit dickem schweren Boden bietet sich bei solchen Gerichten an. Ich hab das Ghee darin geschmolzen.
Im heißen Ghee habe ich dann Zwiebeln, Zitronengras und die Blätter angebraten, bis die Zwiebel weich war.
Nun kommen erst die Gewürze (bis auf den Fenchel) dazu und werden kurz mitgeröstet.
Dann alle anderen Zutaten (bis auf den Fenchel – der muss immer noch auf seinen Einsatz warten).
Und dann ließ ich die Ananas in der Kokosmilch und den Gewürzen 5 Minuten offen köcheln. Jetzt erst kamen die gemahlenen Fenchelsamen dazu und das Curry hat noch mal 5 Minuten gekocht.
Die Ananasstücke sind jetzt schön weich und von der würzigen Kokosmilch überzogen, auch der Reis ist fertig, so können wir essen. Ich bin schon mächtig gespannt. Das ganze Gericht habe ich jetzt noch mit Salz abgeschmeckt.
Ich war wirklich sehr gespannt – die Fischflocken hatten ziemlich fischig gerochen, die anderen Gewürze mag ich zwar, aber mit Obst? Mal probieren. Und erstaunlicherweise muss ich sagen, dass dieses würzige Curry hervorragend mit Ananas harmoniert. Es war ziemlich scharf, die gebratenen Zwiebeln mit den Gewürzen waren total lecker, die Kokosmilch hat für einen milden Ausgleich gesorgt und die süß-sauren Ananasstücke haben hervorragend dazu gepasst. Selbst Markus fand es „nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hatte“ und hat seine Portion brav gegessen und noch einen kleinen Nachschlag genommen. Da dieses Gericht zu den Klassikern von Sri Lanka gehören soll, kann ich wirklich nur empfehlen, das mal zu probieren.