Wisst Ihr, wie lange ich schon mal einen Karottenkuchen backen wollte? Das müssen Jahre sein. Der allererste ist dann tatsächlich gestern fertig geworden. Ich habe immer nach dem perfekten Rezept gesucht. Unbedingt mit Nüssen und supersaftig sollte er sein. Der, der jetzt fertig geworden ist, ist nahezu perfekt.
Folgende Zutaten habe ich verwendet:
- 250 g Nüsse (halb und halb Walnüsse und Haselnüsse)
- 250 g Karotten, geschält und geraspelt
- 4 Eier
- 4 EL Wasser
- 2 TL Backpulver
- 170g Rohrzucker, ich hab „dark soft brown sugar“ verwendet, eine sehr karamellig schmeckende Spezialität
- abgeriebene Schale einer Mandarine
- 1/2 Tonkabohne, gerieben
Da die Nüsse das Mehl im Kuchen ersetzen, sollten sie relativ fein gemahlen werden. Also dürfen sie erst mal eine Runde im Kenwood Foodprozessor drehen.
Gleicher Foodprozessor, aber die feine Raspelscheibe eingesetzt macht aus den Karotten in wenigen Sekunden feinste Karottenraspel.
Die Nüsse hätten noch ein bisschen feiner gemahlen werden können. Ich mag zwar gern ein paar Stückchen, allerdings wird der Kuchen sehr locker, wenn sie gröber sind.
Die Eier trenne ich auf und gebe die Eigelb mit dem Wasser und dem dunklen Zucker in die Küchenmaschine. Mit dem Schneebesen schlage ich die Eier so lange auf, bis eine dickschaumige Masse entstanden ist und der Zucker sich komplett aufgelöst hat. Durch den stark gefärbten Zucker sieht die Eiermasse wie eine Karamell- oder Mokkasauce aus.
Die Eiweiße schlage ich in einer anderen Schüssel schön steif.
Bevor ich nun alle Zutaten vermische, bereite ich schon mal eine Springform vor, indem ich sie mit Backpapier auslege. Den Ofen heize ich auf 180° vor.
Ich gebe die Karotten und Nüsse auf die Eiercreme, füge auch das Backpulver, die Mandarinenschale und die geriebene Tonkabohne hinzu und hebe die Zutaten vorsichtig unter. Nicht rühren, nur vorsichtig mit einem Gummispatel alles vermengen.
Auch der Eischnee wird auf diese Weise vorsichtig untergezogen.
Den fertigen Teig fülle ich in die vorbereitete Springform.
Nach 1 Stunde bei 180° Ober-/Unterhitze ist der Kuchen fertig. Da ich vergessen hatte, den Rand einzufetten, ist der Kuchen an der Seite stark nach oben gegangen, da konnte die Mitte nicht mithalten. Daher beim nächsten Mal lieber mit der Isoliermethode backen, bei der feuchte Tücher um die Form gewickelt und mit Alufolie befestigt werden. Auf diese Weise werden Mitte und Rand gleichmäßiger gebacken.
Von der optischen Beeinträchtigung lassen wir uns abr nicht weiter verunsichern. Ich stürze den abgekühlten Kuchen auf einen großen Teller und bestäube die Oberseite noch mit etwas Puderzucker. Angeschnitten habe ich ihn erst heute morgen.
Der Karottenkuchen ist wirklich extrem saftig und gleichzeitig super locker. Die Verwendung von Soft Dark Brown Sugar war ein echter Glücksgriff für diesen rustikalen Kuchen. Er bekommt dadurch eine feine Karamellnote und eine dunkle Farbe. Außerdem ist die Süße sehr angenehm und zurückhaltend. Die Tonkabohne in Verbindung mit der Orangenschale sorgt für einen fast schon weihnachtlich anmutenden Geschmack und macht den Kuchen somit extrem köstlich. An der sehr lockeren Konsistenz muss ich ggfs. durch Zugabe von etwas Mehl noch arbeiten – geschmacklich geht es aber kaum besser. Dieser Kuchen hat es auf jeden Fall in mein Repertoire geschafft.