Bei meinen drei neuen Kochbüchern war auch wieder mal ein neues thailändisches dabei – ihr habt sicher schon mitbekommen, dass ich die thailändische Küche liebe. Das neue Kochbuch musste also unbedingt eingeweiht werden, und so habe ich mir ein Rezept herausgesucht, das mir sofort gefallen hat.
Die teilweise ungewöhnlichen Zutaten hatte unser kleiner aber hervorragend sortierter Asienladen in Darmstadt alle vorrätig, so stand dem Genuss also nichts mehr im Weg. Ein klein wenig habe ich die Zutatenmenge angepasst – für meine 600g Fleisch hätte ich sonst 30 Knoblauchzehen und auch 30-45 Chilis benötigt – zu viel für unseren europäischen Gaumen.
Hier also die – angepasste – Zutatenliste:
- 600g Hähnchenbrustfilet
- 10 Chilis
- 1 Knolle Knoblauch (ca. 10 Zehen)
- 300g Schlangenbohnen
- 1 Bund indisches Basilikum, auch heiliges Basilikum oder Tulsi-Kraut genannt
- 6 EL Austernsauce
- 2 EL helle Sojasauce
- 2 TL Zucker
- 4 EL Öl zum Braten
Als Beilage sollte es Jasminreis geben, deshalb liegt der dort auch schon 🙂
Ich fange als erstes mit den Chilis und dem Knoblauch an. Weil ich weiß, dass diese Chilis gemein sind – ich hab sie noch vom scharfen Tofu in Erinnerung – entkerne ich sie und trage dabei Einmalhandschuhe. Sicher ist sicher. Die Chilis und den Knoblauch schneide ich etwas klein und gebe sie in meinen großen Mörser.
Hier werden sie jetzt schön zerstampft. Immer an jemanden denken, den man nicht mag – dann klappt das mit dem Mörsern richtig gut. Oder an sonstigen Ärger. Naja, echte Könner kriegen das auch bei guter Laune hin 😉
Chilis und Knoblauch verbinden sich zu einer duftenden Paste.
Die thailändischen Schlangenbohnen haben eine etwas andere Konsistenz als unsere bekannten Bohnen, können aber durch sie ersetzt werden, wenn man sie nicht im Asienladen bekommt. Ich kürze die Enden und schneide die Bohnen in kurze Stücke.
Das Basilikum, das ich bereits am Donnerstag gekauft habe, hat leider schon ein paar trockene Stellen. Ich suche mir die schönsten Blätter raus und zupfe sie von den Stängeln. Auch die Blüten können verwendet werden.
Nun brate ich im Wok die Chili-Knoblauch-Paste an, bis sie aromatisch zu duften beginnt.
Währenddessen schneide ich die Hähnchenbrust in Streifen und brate sie anschließend bei scharfer Hitze ein paar Minuten mit an.
Nun kommt das, was für mich absolut den thailändischen Geschmack ausmacht – Austernsauce. Sie verleiht Speisen einen wunderbar würzigen Geschmack und ein glänzendes Finish. Zusammen mit der Sojasauce und dem Zucker verwendet bekommt das Fleisch jetzt seine Würze.
Mit zusätzlich 6 EL Wasser ist dann genug Flüssigkeit im Wok, um die Bohnen zu garen. Die kommen jetzt dazu, und dann braucht das Essen noch ca. 8 Minuten, bis die Bohnen gar aber noch bissfest sind.
Den Reis habe ich natürlich nebenbei auch gegart, er duftet wunderbar. Es sind ganz lange schmale Körner. Zum Fleisch gebe ich jetzt nur noch die Basilikumblätter, rühre sie kurz im heißen Essen unter, bis sie zusammenfallen und dann ist das Essen fertig.
Ich serviere das Gericht zum Reis.
Das Fleisch ist ganz zart, die Bohnen knackig und der Geschmack ist wunderbar. Die ausgewogene Würze der Austernsauce ist immer wieder ein echtes Highlight. Das Basilikum hat einen sehr angenehmen Geschmack, aber überhaupt nicht mit dem bei uns bekannten Basilikum zu vergleichen. Daher sollte man versuchen, für dieses Gericht das Tulsikraut zu bekommen. Auch die Blüten verwende ich und streue sie über das Essen. Es hätte durchaus noch ein kleines bisschen schärfer sein können – aber es war doch ziemlich pikant.