Zugegeben, zu Russland sind uns nicht wirklich viele Gerichte eingefallen. So richtig bekannt sind bei mir eher die deftigen Gerichte, Eintöpfe, die eher in den Winter passen und deshalb nichts für die jetzigen heißen Tage sind. Darum war die russische Woche mit drei Gerichten recht kurz. Aber heute gab es noch mal was ganz tolles, denn wir hatten noch Filetspitzen eingefroren und daraus heute ein Bœuf Stroganoff gekocht.
Bœuf Stroganoff ist ein Geschnetzeltes aus Rinderfilet, das säuerlich abgeschmeckt wird. Wichtig dabei ist, dass das Fleisch nur ganz kurz angebraten wird und innen noch rosa bis blutig ist, es wird am Ende mit der Sauce gemischt und sofort serviert.
Folgende Zutaten habe ich dafür verwendet:
- Rinderfiletspitzen
- geklärte Butter
- Kalbsfond
- eine Schalotte
- Sauerrahm
- Salz und Pfeffer
Das Fleisch habe ich in schmale Streifen geschnitten und dabei darauf geachtet, gegen die Faser zu schneiden.
Dann habe ich es portionsweise in heißem Butterschmalz angebraten. Es darf nicht durchgaren sondern nur ganz kurz und scharf anbraten.
Der Saft, der anschließend aus dem Fleisch austritt, wird später noch für die Sauce verwendet.
Im restlichen Bratfett habe ich dann auch die Schalottenwürfel angeschwitzt und anschließend mit dem ausgetretenen Fleischsaft abgelöscht.
Auch den Kalbsfond habe ich mit angegossen, den Bratensatz damit losgekocht und somit eine schöne dunkle Sauce bekommen. Den Kalbsfond habe ich einreduzieren lassen, so dass die Sauce des Bœuf Stroganoff dann nicht zu dünn war.
Nun muss die Sauce abgeschmeckt werden. Man kann hier schön variieren, entweder mit Essig oder Zitronensauft den sauren Geschmack an die Sauce bringen. Viele geben an dieser Stelle auch saure Gurken in die Sauce, die ich aber nicht mag, darum kommen sie bei mir nicht rein. Ich entscheide mich dafür, die Sauce mit Sauerrahm leicht säuerlich abzuschmecken, dadurch wird sie auch ganz leicht sämig.
Jetzt mische ich nur noch das Fleisch unter die Sauce und serviere dann sofort das Bœuf Stroganoff. Als Beilage habe ich Buchweizen gekocht, der uns vor ein paar Tagen so gut geschmeckt hat und auch sehr gut zum Geschnetzelten passt.
So richtig sauer war es nicht, aber geschmeckt hat es uns hervorragend. Das Fleisch war natürlich wunderbar zart und dazu die tolle cremige Sauce, das war ein sehr gutes Abendessen. Und mit diesem Gericht verabschieden wir uns mit unserer kulinarischen Weltreise in die Sommerpause und setzen sie im Herbst fort, wo wir dann in China ankommen werden.