Aufgrund der hohen Hitze, die beim Heizen mit Holz entsteht, eignet sich ein Holzbackofen, der mit Schamott ausgelegt ist, hervorragend für Flammkuchen und Pizza, die beide kurz aber sehr heiß gebacken werden. Flammkuchen hatten wir schon erfolgreich probiert, nun sollte es also Pizza geben.
Die Vorbereitungen starteten schon einen Tag vorher, denn der Teig, den ich probieren wollte, brauchte etwas Vorlaufzeit. Am Abend zuvor habe ich einen Pizzateig zubereitet aus: 1kg Mehl Tipo 00, das ist italienisches Pizzamehl, das einen höheren Kleberanteil hat als die Nummer 405, dazu 550ml Wasser, 28g Salz und 2g Hefe. Der Teig muss lange und langsam gehen, damit die geringe Menge Hefe ihre Kraft entwickeln kann. Dann aber bildet sich ein unvergleichlicher Geschmack heraus. Das Rezept für den Teig stammt vom GSVler Cruiser und wurde von vielen GSV-Mitgliedern schon nachgebaut und für hervorragend befunden.
Nun, für den Teig wurde die Hefe im Wasser aufgelöst, das Salz ebenso und dann in der Küchenmaschine verknetet. Zuerst wurden nur 100g Mehl zu der Flüssigkeit gegeben und während 10 Minuten Knetens löffelweise der Rest des Mehl. Dann noch 20 Minuten auf geringer Stufe durchkneten lassen, bis ein relativ fester Teig entsteht, der sich nicht klebrig anfühlt, sondern eher seidig. Den Teig hab ich dann für etwa 1 Stunde bei Zimmertemperatur gehen lassen. Dann wurden Portionen zu je 250g abgewogen, zu Kugeln geformt und diese ordentlich geschliffen. Die Teigballen hab ich in eine geölte Form gelegt, zugedeckt und bis zum nächsten Tag in den Kühlschrank gestellt.
Am nächsten Tag ab 9 Uhr durften die Teigballen wieder raus und noch bis 17 Uhr bei Zimmertemperatur gehen. Danach waren sie deutlich größer und weicher, es hatten sich im Teig ganz viele aber sehr kleine Bläschen gebildet.
Für die Tomatensauce hab ich ebenfalls auf ein italienisches Produkt zugegriffen (und endlich auch mit dem Fotografieren angefangen)
Die Tomaten hab ich nur mit Salz, etwas Zucker und einem Hauch getrockneten Oregano gewürzt und nicht mehr gekocht sondern kalt zusammengerührt. Als Belag hatten wir geriebenen Mozzarella, Salami, Schinken, Basilikum, Zwiebeln und Knoblauch. Außerdem standen etwas Pizzagewürz und Mehl bereit.
Die Teiglinge habe ich auf bemehltem Backpapier nur mit den Händen auseinandergedrückt, irgendwie wurden sie dabei eckig statt rund, aber ich wollte keinen Schönheitspreis gewinnen. Der Teig zog sich immer wieder ein bisschen zusammen, es dauerte etwas, bis ich ihn bändigen konnte. Das Hochwerfen hab ich nicht geübt, denn wir hatten noch unsere Vermieter eingeladen und ein bisschen Teig sollte als Sicherheitspuffer übrig bleiben, falls der Boden schwarz wird (ich kann es vorweg nehmen, er wurde es nicht – er war perfekt).
Die erste Pizza war für unsere Vermieter (die sich eine teilen wollten). Belegt mit Tomate, Käse, Salami und Zwiebeln. Die Steine oben mit Wasser runterkühlen und bei 300° eingeschossen. War ein bisschen zu kalt, also auf die andere Seite gelegt, die 350° hatte, so wurde das was. Unten geöffnet, damit die Flammen hochschlagen konnten.
Vermieter versorgt – Bilder vergessen und das Basilikum leider auch.
Dann der nächste Versuch für Markus. Zusätzlich noch etwas Knoblauch drübergestreut.
Diesmal gleich ins heißere Fach, und das war gut so. Nach wenigen Minuten war die Pizza fertig und Markus ließ sich auf unserer neuen Bank zum Essen nieder.
Ich kümmerte mich um meine Pizza. Ohne Zwiebeln und Knoblauch, aber ein bisschen Schinken dazu.
Oben auf die rechte Seite rein und nach 4 Minuten ungefähr wieder raus. Der Käse blubberte, der Rand schön kross. Endlich konnte ich auch essen. Ein Blick auf den Boden – passt (so sahen sie übrigens alle unten drunter aus)
Rasch in Stücke geradelt und mich zu meinem Mann auf die Bank gesellt. Mmh, die war lecker! Der Teig ist eine echte Offenbarung. Er ist knusprig und weich zugleich, hat einen ganz feinen Geschmack (nicht so hefelastig), hält die Zutaten gut aus, ohne labbrig zu werden, ist aber nicht so fest, dass man sich die Zähne dran ausbeißt. Er ist hervorragend. Den machen wir wieder so!
Und wieder das Basilikum vergessen….
Ganz zum Schluss wollten wir noch eine Pizza machen und teilen… meine Seite war Margarita (zum ersten Mal das Basilikum nicht vergessen, Markus hatte sich etwas Wurst, Zwiebeln und Knoblauch gegönnt. Aber die haben wir dann nicht mehr geschafft, irgendwann war es zuviel.
Dass es Pizza bei uns nur noch aus der Eule gibt, ist angesichts dieser Bilder sicher jedem klar. Besser kann eine Pizza nicht schmecken.
Sieht das lecker aus. Pizza steht demnächst auch auf meinem Plan. Leider nur auf Stein im Gasi. Hab keinen so schönen Ofen…
Die Pizzen sehen oberlecker aus!!!
Ich habe letztes Jahr einen HBO ergaunert und bislang „nur“ Flammenkuchen drin gemacht.
Das werden wir aber dieses Jahr gewaltig ändern!
Liebe Grüße aus Baden-Schwaben
http://touche–a–tout.blogspot.com/
hmmm..lecker… 🙂
ich liebe deinen blog…!!
Grüßle Michi
Hmmm, wann darf ich vorbeikommen haha lg Anja
Das ist stein und nicht holz ihr amateure.
Ein bisschen Höflichkeit fände ich angebracht. Ein Holzbackofen hat seinen Namen daher, dass er mit Holz befeuert wird. Dass die Backfläche nicht aus Holz besteht, versteht sich natürlich von selbst.