Der 1. Mai war dieses Jahr ein herrlicher Frühlingstag. Um die 23° den ganzen Tag. Strahlender Sonnenschein und ein Tag, den wir nicht im Büro verbringen mussten. Natürlich haben wir diesen Tag genutzt, um unserem Grill mal wieder ein tolles Abendessen zu entlocken. Da dieser Tag auch unser 15. Jahrestag war, dass wir in unsere Wohnung gezogen sind, haben wir natürlich unsere Vermieter zu unserer Vergrillung eingeladen.
Unser Speiseplan sah wie folgt aus:
Vorspeisenplatte mit frisch gebackenem Weißbrot
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Pflaumenholzgeräuchertes Kalbscarree mit Spargel und Kartoffelgratin
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Sweet Banana Burritos mit Vanilleeis
Das Weißbrot besteht aus dem Teig der DDR-Brötchen, den ich dieses Mal zu 4 länglichen Brotlaiben ausgeformt habe.
Ich hatte beschlossen, die Brote im Holzbackofen zu backen, darum hat Markuks ein schönes Feuer entzündet im Gewölbe. Viel Hitze brauchen wir für Weißbrot nicht, der Ofen wurde nur relativ kurz hochgeheizt, für 30 Minuten auf Temperatur 230° gehalten, dann haben wir die Scheite niederbrennen lassen und die Glut ausgeräumt.
Nach kurzem Abbürsten und Abspritzen der Steine kamen die Brote dann in den Ofen. Das Backpapier hab ich nicht geschafft zu entfernen, da der Teig ja relativ weich und feucht ist.
Nach 30 Minuten waren die Brote fertig.
Unten drunter waren die mittleren ein bisschen dunkel geworden, da hatten wir die Steine anscheinend nicht gründlich genug abgespritzt gehabt. Aber aus dem Holzbackofen sind die Brote gleich noch mal viel leckerer als aus dem Elektroofen.
Nachdem Markus die Vorspeisen auf dem Teller angerichtet hatte, gab es dann das frische Brot dazu.
Unseren Hauptgang haben wir dieses Mal ganz auf den Geschmack unserer Vermieter abgestimmt, denn sie mögen Kalbsfleisch sehr gern. Markus und ich essen es nicht ganz so gern, aber probieren wollten wir es dennoch einmal. So hatten wir in der Metro ein schönes großes Stück Kalbscarree gekauft.
Nach dem Auspacken sah man, dass eine große Sehne die Oberfläche des Fleisches überzog. Diese habe ich zusammen mit etwas überschüssigem Fett wegpariert und natürlich auch auf der Knochenseite die Silberhaut abgezogen.
Da das Fleisch nun ein bisschen auseinanderhing, habe ich es mit Küchengarn schön eng zusammengebunden und zur geschmacklichen Verbesserung ein paar Rosmarinzweige unter das Band gesteckt.
Das Fleisch wurde auch noch mit etwas Olivenöl eingerieben und kam noch mal für ein paar Stunden in den Kühlschrank.
Am Dienstag mittag um 2 begannen wir mit dem Aufheizen des Grills. Zuerst hat Markus zum Angrillen relativ hohe Temperaturen angelegt. Ich habe inzwischen das Kalbscarree mit grobem Meersalz und frisch gemahlenem Pfeffer gewürzt.
Dann konnte es von allen Seiten angegrillt werden.
Nun sollte das Carree bei niedrigen Temperaturen – wir hatten durchgängig 110° – langsam auf seine endgültige Kerntemperatur von 56° hochgezogen werden. Das ODC Gourmetcheck leistete uns dabei wieder gute Dienste. Außerdem hatten wir noch eine Schale mit Wasser unter das Fleisch gestellt, damit zum einen runtertropfender Fleischsaft nicht in den Brennern landet, außerdem macht eine Wasserschale immer ein schönes Klima im Grill.
Die Smokepipe hatten wir mit Pflaumenholzchips befüllt und sie auf einem Brenner platziert. Sie gab während des gesamten Garvorgangs sehr angenehm duftenden Rauch an das Fleisch ab. Diesen zarten Rauchgeschmack hat man am Ende auch deutlich wahrgenommen.
Die Beilagen für das Kalbscarree habe ich zwischendurch in der Küche zubereitet. Es sollte Kartoffelgratin aus dem Dutch Oven geben. Ich habe mehlig kochende Kartoffeln geschält, gewaschen und in dünne Scheiben gehobelt.
Die Kartoffelscheiben wurden in den gut ausgebutterten Dutch Oven gegeben und mit zwei kleinen gehackten Zwiebeln gemischt.
Die Soße meines Gratins besteht grundsätzlich ausschließlich aus Sahne und Gewürzen. Ich mache keinen Käse ans Gratin, ich verdünne nicht mit Milch und ich nehme auch keine Eier mit in die Soße. Mit reiner Sahne habe ich die besten Erfahrungen gemacht. Das Gratin wird außerordentlich cremig und fein im Geschmack. Gewürzt habe ich die Sahne mit Salz, etwas Gemüsebrühpulver, geriebener Muskatnuss, etwas getrocknetem Thymian und zwei gepressten Knoblauchzehen.
Als alles schön verrührt war, habe ich die Soße über die Kartoffeln gegossen. Das Gratin benötigt zwischen 1,5 und 2 Stunden, um zu einer cremigen Masse zu werden. Den 10er Dutch Oven habe ich mit 21 Kohlen bestückt, 7 unten und 14 oben.
Nach 4 Stunden war die gewünschte Kerntemperatur des Fleisches erreicht, das Gratin war fertig, ich hatte noch frischen Spargel aus der Region gekocht und wir konnten anrichten.
Wir waren überrascht, wie zart das Fleisch war. Man konnte es mit der Gabel zerdrücken, es fiel fast vom Knochen. Herrlich. Allerdings hatten sich unsere Vorbehalte auch bestätigt, Kalbsfleisch an sich hat keinen ausgeprägten Fleischgeschmack. Der zarte Rauchgeschmack hat aber einiges wieder rausgeholt, insgesamt war es ausgesprochen köstlich. Das Gratin war ebenfalls sehr gut, die Kartoffelscheiben waren schön weich, die Soße war stark eingekocht und hat das Gratin zusammengehalten. Der sahnig-würzige Geschmack begeistert mich immer wieder.
Nachdem alle gesättigt waren, saßen wir noch eine ganze Weile in der Runde, genossen unseren Weißwein und gingen irgendwann an die Vorbereitung des Nachtisches. Markus hatte sich ein ganz tolles Rezept rausgesucht. Es sollte Sweet Banana Burritos geben. Dafür hatten wir Weizentortillas, Erdnusscreme (die von Ültje ist übrigens nicht besonders gut), Marshmallows, Chocolate Chips und Bananen gekauft. Daraus wurden nun die Burritos gebastelt.
Ein bisschen Spielerei zwischendurch ließen wir uns natürlich nicht nehmen
Die Marshmallows hatte ich kleingeschnitten. Nun wurde der Weizentortilla mit Erdnusscreme bestrichen, mit einer geschälten Banane belegt, mit den Marshmallowstückchen und den Chocolate Chips bestreut und aufgerollt, dabei wurden die Seiten eingeklappt.
Die Tortillas waren ein kleines bisschen zu klein, die Banane musste durchgebrochen und übereinander gelegt werden, aber dann konnte ich alles schön einwickeln.
Die Tortillars wurden nun von allen Seiten angegrillt, bis die Schokolade und die Marshmallows schön geschmolzen waren. Die Banane wurde nicht ganz durch, die hätten wir vorher direkt angrillen sollen, aber diese Sauerei wollten wir uns dann doch ersparen. Mit einem scharfen Messer wurde dann der Burrito schräg durchgeschnitten und mit einer Kugel Vanilleeis serviert.
Für so einen Süßkram bin ich ja immer zu haben, ich fand den Burrito total lecker. Die Kombination Banane und Erdnusscreme gefällt mir außerordentlich gut. Und so konnten wir den Abend mit einer kleinen Köstlichkeit ausklingen lassen.
Unsere Vermieter hatten viel Freude an unserer Vergrillung und möchten das bald mal wiederholen – da sind wir doch dabei!