Der Besuch meiner Eltern hat unsere kulinarische Weltreise kurzzeitig unterbrochen, wollte ich sie doch nicht mit meinen Experimenten verschrecken sondern setzte in der Zeit, in der sie hier waren, auf bewährte Gerichte. Ein Rezept fehlte nun noch in der Peking- und Shandong-Woche, das ich heute gern nachreiche. Um es vorweg zu sagen – meinen Geschmack hat es nicht getroffen, Markus sagte aber, dass ich das Rezept durchaus veröffentlichen kann. Tapfer hat er seinen gefüllten Tofu gegessen.
Folgende Zutaten habe ich verwendet:
- 2 Blöcke Tofu á 400g
- 20g getrocknete Dongu-Pilze
- 20g getrocknete Lilienblüten
- 100g Bambussprossen aus der Dose (am Stück)
- 1/2 kleiner Chinakohl
- 2 Frühlingszwiebeln
- 1 Stück Ingwer
- 2 Eier
- 4 EL dunkle Sojasauce
- 4 EL Reiswein
- Gemüsebrühe
- Öl zum Frittieren
Die Zutaten habe ich alle in unserem kleinen aber sehr gut sortierten Asienladen in Darmstadt gefunden. Den Tofu habe ich abtropfen lassen und in gleichmäßig dicke Scheiben geschnitten.
Bevor ich die Füllung zubereite, frittiere ich die Tofuscheiben, weil das etwas Zeit kostet. Jeweils drei Durchgänge mit 4 Scheiben lasse ich bei mittlerer Hitze ca. 7 Minuten frittieren, dabei wende ich den Tofu hin und wieder.
Nun gehts an die Zubereitung der Füllung. Die Lilienblüten und die getrockneten Pilze übergieße ich mit heißem Wasser und lasse sie 10 Minuten einweichen. Dann schneide ich sie in kleine Stückchen und gebe sie zur Füllung.
Frühlingszwiebeln und Ingwer hacke ich sehr fein und nehme jeweils 1 TL davon zum Würzen der Füllung. Die besteht auch noch aus dem fein geschnittenen Chinakohl, den ganz fein geschnittenen Bambussprossen, die ich eine Minute in Wasser gekocht habe, den beiden Eiern und jeweils 2 EL Reiswein und Sojasauce. Diese Mischung würze ich noch mit etwas Salz.
Die inzwischen abgekühlten Tofustücke schneide ich nun seitlich ein bis fast an die Ränder. Dann einfach etwas aufdrücken und die Füllung hineinstopfen – das geht am besten mit den Fingern.
Kurze Zeit später bin ich damit fertig.
Ich gieße nun das Frittieröl ab und lasse nur ca. 1 EL im Wok. Den Rest gieße ich durch ein Tuch, das verwende ich bei Gelegenheit noch mal.
Im restlichen Öl brate ich die Frühlingszwiebeln und den Ingwer an, die noch übrig sind. Dann kommt die Gemüsebrühe dazu, die ich noch mit dem restlichen Reiswein und der Sojasauce nachwürze.
In diese Flüssigkeit lege ich meine gefüllten Tofu-Kästchen und lasse sie 15 Minuten offen köcheln, dabei wende ich sie hin und wieder.
Wenn sie fertig sind, lege ich sie auf einen Teller, man kann sie nun noch mit Sesamöl besprenkeln, wenn man das mag.
Und wie schmecken sie nun? Etwas eigenartig, um ehrlich zu sein. Bambussprossen und Pilze gehören nicht zu den Lebensmitteln, die ich mag. Die Lilienblüten bringen einen sehr exotischen Geschmack an das Essen. Die Füllung schmeckt sogar leicht säuerlich. Der Tofu ist durch Frittieren und anschließendes Kochen etwas zäh geworden, das muss wohl so sein, aber macht das Essen nicht schmackhafter. Alles in allem war das jetzt nicht das Highlight unserer chinesischen Wochen, aber durchaus essbar.