Nach zwei Wochen Schottlandurlaub freuen sich meine treuen Leser sicher schon auf die ersten neuen Rezepte. Und auch für mich ist es wieder eine Freude, endlich wieder kochen zu können. Da ich gesundheitlich angeschlagen aus dem Urlaub zurückgekommen bin, musste es an den ersten Tagen aber schnell und unkompliziert gehen, trotzdem wollte ich natürlich auch etwas besonderes an unserem letzten Urlaubstag anrichten.
Da ich noch einen Fertigblätterteig und einen kleinen Spitzkohl (ganz frisch aus der Gemüsekiste) im Kühlschrank hatte, habe ich beschlossen, das zu kombinieren. Leider waren sonstige frischen Zutaten gerade nicht verfügbar, den letzten Becher saure Sahne zierte ein Häubchen aus tiefrosa Schimmel, weil ich ein kleines Loch im Deckel nicht gesehen hatte. Also musste ich mit dem auskommen, was noch da war.
Und das waren folgende Zutaten:
- 2 Rib-Eye Steaks vom irischen Weideochsen
- 1 Packung Blätterteig
- geröstetes Currypulver (eigene Mischung)
- Salz, Pfeffer, Olivenöl
- 1 Zwiebel
- Dean’s Oatnibbles mit Extra Matured Cheddar
Das geröstete Currypulver habe ich für unsere Weltreise für ein Gericht aus Sri Lanka mal selbst zubereitet und nutze es immer noch gern, manchmal auch nur, um Spiegeleiern das gewisse Etwas zu geben. Für den Spitzkohl kann man natürlich auch jedes andere Gewürz nehmen, das einem genehm ist.
Um die kleinen Törtchen herzustellen, schneide ich den Blätterteig in Quadrate.
Ganz so einfach ist es nicht, sie in die Mulden eines Muffinbleches reinzufriemeln, aber am Ende gelingt es doch irgendwie. Wichtig ist, den Blätterteig mehrmals mit der Gabel einzustechen, weil ich ihn vorbacken möchte.
Dann gehts erst mal mit der Füllung weiter. Ich hacke die Zwiebel und brate sie in Olivenöl an.
Der Spitzkohl ist so jung und zart, der braucht gar nicht lange braten, bis er gar ist, wir mögen ihn auch gern etwas bissfest, darum brate ich ihn nur ganz kurz mit. Wenn er glasig ist, würze ich ihn auch noch mit Salz, Pfeffer und etwas Currypulver. Vorsichtig, weil das Currypulver ziemlich scharf ist.
Die Blätterteig-Törtchen habe ich bei 200° zehn Minuten vorgebacken. Wenn man nicht gründlich genug eingestochen hat, geht er dabei unkontrolliert auf. Ich fülle die Törtchen mit dem Kohl und wollte dann eigentlich mit einem Löffelchen saurer Sahne toppen.
Käse wäre auch gut gewesen. Meine dritte Wahl – aber sicher nicht die schlechteste – waren dann die Oat Nibbles von Deans, die jetzt Oat Bites heißen aber noch genauso lecker sind wie immer. Herzhafte kleine Kekse mit viel Cheddar-Käse und Haferflocken. Ich habe also ein paar davon genommen und mit einem großen Messer gehackt.
Als Topping gehts auf die Törtchen und dann zusammen noch mal in den Ofen für weitere zehn Minuten bei 200°.
Derweil brate ich die Steaks in der Pfanne an. Wenn die Törtchen rauskommen, gehen die Steaks rein und ich reduziere die Hitze auf 160°. Da die Törtchen noch nicht ganz fertig waren, durften sie noch ein paar Minuten zu den Steaks mit in den Ofen zurück.
Bei 56° Kerntemperatur haben wir die Steaks rausgeholt und noch mal kurz warmgestellt, während ich die Törtchen aus der Muffinform befreit habe. Zusammen mit den Steaks habe ich sie dann angerichtet.
Nach 2 Wochen, in denen wir abends nur schnell Sandwiches oder in Fastfood-Läden gegessen hatten (ausgenommen unser vorzügliches Essen auf der Fähre), war es zum einen schön, mal wieder ein richtiges Stück Fleisch zu essen – und dann so ein wunderbares, zartes und saftiges Entrecôte. Zum anderen hat mir das Kochen auch gefehlt, und so war ich froh, trotz meiner wirklich schlimmen Erkältung wenigstens eine nette Kleinigkeit zubereiten zu können. Und die Spitzkohltörtchen haben den Steaks fast den Rang abgelaufen. Der Spitzkohl war zart und schön würzig und hatte diese absolut leckeren Käsekekskrümelchen dabei, das hat richtig gut zusammen gepasst.