Das Leben ist schön

Beauly Firth und Aberdeen

An unserem zweiten richtigen Urlaubstag wollten wir nur ein bisschen rumgammeln und uns die Gegend anschauen. Wir beschlossen, am Beauly-Firth entlangzufahren und an schönen Stellen anzuhalten um ein bisschen spazieren zu gehen.

Die erste dieser schönen Stellen war sehr schnell ausgemacht, denn hier waren wir schon zweimal gewesen. Wenn man von der Hauptstraße etwas abseits fährt, kommt man zu dem kleinen Ort Red Castle, direkt am Firth gelegen, wo wir das Auto parkten und unseren ersten kleinen Spaziergang machten.

 

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Wir wussten, dass wir nur ein paar Meter weiter einen wunderschönen Park mit uralten Bäumen finden würden. Dort zog es besonders mich hin. Ein kleines Bächlein fließt dort entlang und die alten Bäume sehen aus wie aus einer anderen Welt.

 

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Als wir durch den Park liefen, kamen wir plötzlich an einer großen Ruine vorbei, die aus rotem Sandstein gebaut war und doch noch verhältnismäßig gut erhalten war. Wir standen ganz offensichtlich vor dem Gebäude, das dem Ort Red Castle seinen Namen gegeben hat.

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Als wir das Castle umrundet hatten, kamen wir über das Bächlein zurück zu unserem Auto.

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Wir beschlossen, noch ein Stückchen am Firth entlang zu fahren, bis wir zur Brücke kamen, die direkt nach Inverness führt.

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Aber dort wollten wir noch nicht hin sondern eigentlich noch ein Stück am Firth, der jetzt nach der Brücke Moray Firth heißt, entlangfahren. Leider war hier die Straße keine echte Straße mehr und sie endete dann auch ziemlich abrupt an einem Privatgrundstück. Wir stellten unser Auto ab und liefen ein bisschen über die Steine am Strand, aber nicht sehr weit, weil wir immer in stinkenden verrottenden Algen versanken.

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Wir wussten, dass auf der anderen Seite der Strand viel schöner ist und darum fuhren wir über die Brücke und dann erst mal ein Stück Autobahn bis Ardersier. Dort gab es einen Hinweis auf einen Delfin-Ausblick und den wollten wir natürlich sehen. Vom Parkplatz aus mussten wir durch ein Stück Wald laufen, der durch seine dicht mit Moos bewachsenen Bäume wie von einer anderen Welt wirkte. Am Strand angekommen bot sich ein viel schöneres Bild als auf der nördlichen Seite. Ein schöner langer Strand mit einem ebenso schönen Fußweg bis zum Fort George, was ca. 2km entfernt war.

Da wir so schönes Wetter hatten, es aber auch reichlich windig war, hatten wir auf einmal Lust bekommen, einen Drachen steigen zu lassen. Wir hatten uns im letzten Jahr drei große Kastendrachen gekauft und von dem Tag an, an dem die bei uns eintrafen, hatten wir absolut keinen Wind mehr bei uns im Ostertal. Um irgendwann mal die Gelegenheit zu bekommen, die steigen zu lassen, hatten wir sie mit ins Auto gelegt und prompt war jetzt die Gelegenheit da. Markus baute rasch den sternförmigen Drachen zusammen und nach ein paar Fehlversuchen, weil die Leine nicht korrekt befestigt war, stieg der Drache dann mit einem mal immer höher und höher.

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Irgendwann hatten wir die ganze Leine abgewickelt und 50m über uns schwebte der Stern. Jeder Spaziergänger hatte natürlich große Freude daran, alle starrten sie in den Himmel.

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Weil das Wetter so schön war, beschlossen wir, mal zum Fort George zu laufen.

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Währenddessen hielten wir immer wieder Ausschau nach Delphinen, konnten aber leider keine entdecken. Das Fort George ist eine große Militäranlage mit vielen historischen Kanonen, dicken Mauern drumherum und Wehranlagen. Aber 8,50 Pfund pro Person waren uns zu teuer, nur um noch mehr dicke Mauern zu sehen. Wir schauten uns also nur im freien Bereich um, machten viele Fotos und liefen dann langsam wieder nach Ardersier zurück.

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Wieder am Weg zum Parkplatz angekommen, setzten wir uns noch eine Weile auf die Bank, beobachteten das Wasser und genossen die Sonne, die uns schon den ganzen Tag begleitet hatte.

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Zum Auto mussten wir dann wieder durch den verwunschenen Wald laufen, wo wir erst hinterher sahen, dass dort auch Wanderwege durchführen. Die werden wir dann ein anderes Mal laufen.

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Am Nachmittag kamen wir zurück, gingen noch gepflegt einen Burger essen, kauften uns etwas Obst und Joghurt im Tesco und fuhren gemütlich nach Drumnadrochit zurück.

Nach einem reichhaltigen Frühstück am Dienstag morgen beschlossen wir, den Tag in Aberdeen zu verbringen. Die Südostküste hatten wir in all unseren Urlauben hier noch nie besucht. Aberdeen ist die drittgrößte Stadt in Schottland. Wir hatten uns ein paar Sehenswürdigkeiten rausgesucht, die wir besichtigen wollten, zu allererst aber ging es noch ein Stück südlicher von Aberdeen nach Stonehaven zum Dunnottar Castle, einer sehr großen und wirklich beeindruckenden Burgruine.

Aber halt! Auf dem Weg nach Aberdeen kamen wir – zu meinem großen Glück – an der Shortbread-Fabrik „Dean’s“ vorbei. Und wir fuhren natürlich nicht einfach nur vorbei sondern statteten dem Fabrikverkauf einen kostspieligen Besuch ab. Wir hatten im letzten Jahr einfach zu wenig von den leckeren Butterscotch und Pecan Praline Keksen gekauft. Schon nach wenigen Wochen waren alle Schachteln leer gegessen. Jeder, der die Shortbreads kennt, liebt sie und da sie so ein schönes Mitbringsel für Familie und Freunde sind, kauften wir insgesamt über 60 Schachteln Kekse, allein 24 von sowohl Butterscotch als auch Pecan Praline. Auch einen schönen Geldbeutel im Tartan der Mackays haben wir dort für mich gefunden. Gut versorgt für die nächste Zeit ging es weiter nach Aberdeen und Stonehaven.

Das Castle liegt auf einem großen Felsen direkt am Meer, ein Besucherparkplatz ist vorhanden und die Wege dorthin sind gut ausgebaut und leicht zu laufen. Schon aus der Ferne ist das Castle sehr beeindruckend.

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Auf den Informationstafeln, die uns am Eingang mitgegeben wurden, erfuhren wir einiges über die Historie der Burg. Von der Burg aus hat man einen tollen Blick an die Küste und über das Meer. Eine große Population Seevögel wie Papageientaucher und Kormorane bevölkern die umliegenden Felsen.

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Wir gingen aber erst mal durch das ganze Castle und schauten uns die vielen Räumlichkeiten der sehr gepflegten Anlage an. Und machten viele viele Bilder, die ich jetzt einfach mal unkommentiert hier zeige.

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Aberdeen selbst ist eine typische schottische Stadt. Und das bedeutet, sie ist unglaublich hässlich. Alle Häuser sind aus dunklen Steinen gebaut, was einen wirklich trüben und schmutzigen Eindruck macht. Alles sieht so geduckt und klein aus, architektonische Highlights sucht man vergeblich. Wir wollten aber zumindest noch die Kirche von St. Machar besuchen, die in sämtlichen Reiseführern erwähnt wird. Nachdem wir dann festgestellt haben, dass das Kings College und die Aberdeen University ein und dasselbe sind, fanden wir die Kirche dann auch sehr schnell.

Vor der Kirche ist ein alter Friedhof mit hunderten Grabsteinen. Die Grabstätten bleiben hier oft über Jahrhunderte erhalten und so findet man auf Friedhöfen immer immens viele uralte Grabsteine. So auch hier. Der Anblick war etwas makaber und verstörend, weil die Grabstätten nicht schön angelegt waren sondern ein Stein neben dem anderen stand.

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Der äußere Anblick der Kirche war nicht so eindrucksvoll wie wir das auf Bildern gesehen hatten.

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Aber im Inneren war die Kirche dann wirklich sehr schön. Das Besondere ist die hohe hölzerne Decke, wo die Wappen von vielen Bischöfen und Regenten angebracht sind. Auf einer kleinen Tafel kann man sich anschauen, welches Wappen welchen Bischof repräsentiert.

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Ich finde, solche alten Kirchen haben immer etwas bedrückendes und so war ich doch froh, als wir wieder an der frischen Luft waren. Der Cruickshank Botanic Garden ist direkt neben der Kirche und den hatten wir ebenfalls noch auf unserer Liste stehen.

Er ist nicht sehr groß, aber der Eintritt ist frei und so wanderten wir die Wege entlang und genossen die vielen schönen Blumen und Bäume, die dort wachsen. Viele schöne Rhododendren natürlich, die zu unseren Lieblingspflanzen gehören, sieht man dort aber auch eindrucksvolle Koniferen.

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4 von 6 unserer Liste waren abgehakt, aber wir hatten keine Lust mehr, noch mehr Zeit in Aberdeen zu verbringen, zumal wir noch einen Weg von ca. 200km zurück vor uns hatten. Und so fuhren wir am Nachmittag dann gemütlich zurück, statteten dem McDonalds in Elgin noch einen Besuch ab und waren am frühen Abend zurück in unserer Unterkunft, wo ich noch ein wenig durch Andrés wunderschönen Garten spazierte und einem Maulwurf beim Ausgraben seiner Gänge zuschaute. Diese Plagegeister gibt es echt überall 🙂

2 Kommentare

  1. Meli

    Wieder wundervolle Bilder!
    Ach ja….ich bin schon wieder gedanklich bei Diana Gabaldons Highlandsaga!!!!!!!!!!!!!!!!

  2. Meli

    60 Schachteln Kekse???? Gröhl!
    Die müssen ja echt super lecker sein! 😉

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