Das Leben ist schön

Neues aus der Eule: Lasagne alla Bolognese

Irgendwie ist es immer das Gleiche. Jeden Montag aufs Neue stellen wir uns die Frage, was gibt’s diese Woche zu essen. Für unter der Woche ist immer relativ schnell was gefunden, da wir da ja selten groß kochen sondern Schnellgerichte zubereiten. Dafür darf es am Wochenende gern etwas aufwendiger sein. Was von vornherein feststeht, sind die Sportgeräte: einmal Grill, einmal Holzbackofen. Gestern war ja der leckere Krusti vom Grill angesagt, und so stand für heute fest, dass der Eule wieder eingeheizt wird. Markus und ich kamen unabhängig voneinander auf die gleiche Formel: Es sollte eine Lasagne geben.

Ein Rezept für Lasagne hat vermutlich jeder und jeder denkt, seins sei das Beste. Denke ich übrigens auch und es hat sich heute wieder mal gezeigt, dass es – wenn vielleicht auch nicht objektiv das Beste – so doch zumindest so gut ist, dass wir innerlich jubilierten, als wir die ersten Düfte aus dem Ofen wahrnahmen und die gold-braune Käsekruste sahen.

Das Allerbeste daran ist, dass die Lasagne komplett selbstgemacht ist. Das ist unheimlich viel Arbeit, macht aber viel Spaß und man weiß, was drin ist.

Am längstem von allem braucht die Bolognesesauce, die ich zwischen die Nudelplatten schichten wollte, darum habe ich damit angefangen. Ich hatte mir ein schönes durchwachsenes Stück Rindfleisch gekauft, 2,2kg aus der Hochrippe. Ein bisschen wehgetan hat es schon, dieses schöne Stück zu zerschneiden, denn mit der Marmorierung hätte man das auch ganz toll am Stück grillen können.

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Aber nur aus guten Zutaten kann auch was gutes werden, darum habe ich es in Würfel geschnitten und durch die mittlere Scheibe meines Fleischwolfes gelassen.

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Während ich das Hackfleisch nach und nach im Bräter anbräune, lege ich mir das Gemüse zurecht, das ich an die Bolognesesauce geben möchte. Ich habe zwei Zwiebeln, 2 Karotten, 1 junger Knoblauch, zwei kleine Pastinaken und eine Scheibe Selleriewurzel.

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Das Gemüse schneide ich in kleine Würfelchen und gebe es zum angebratenen Hackfleisch dazu.

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Das angebratene Fleisch lösche ich mit einer halben Flasche Rotwein ab und lasse den Wein etwas einkochen.

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Wenn der Wein weggekocht ist, gieße ich noch etwas Wasser an und eine kleine Dose Tomaten. An meine Bolognesesauce mache ich nie viel Tomaten ran sondern wirklich nur als kleine Geschmackskomponente. Es handelt sich um ein Fleischragout und keine Tomatensauce mit Hackfleisch drin. Dann würze ich noch mit Salz und getrocknetem Oregano und stelle den Bräter bei 150° in den Backofen.

Während das Ragout jetzt leise simmert, schwingen wir uns für ein Stündchen auf unsere Fahrräder und trainieren schon mal ein paar der Kalorien im Vorfeld ab. Unterwegs sehen wir eine Herde weißer Galloways, die neugierig genug sind und ans Tor kommen, als ich rufe. Echt niedlich.

Wieder zu Hause angekommen schaue ich nach der Bolognesesauce. Die Flüssigkeit ist verkocht, nur jede Menge Fett schwimmt oben. Das überflüssige Fett schöpfe ich ab und gebe noch mal etwas Wasser und Milch in die Sauce. 2 Stunden darf sie noch vor sich hin köcheln.

Zu einer guten Lasagne gehört auch eine Bechamelsauce, die abwechselnd mit der Bolognesesauce geschichtet wird. Die koche ich als nächstes.

Ich schmelze 60g Butter und gebe 60g Mehl dazu. Das Mehl muss richtig schön aufschäumen.

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Dann gieße ich nach und nach unter kräftigem Rühren einen Liter Milch auf und lasse die Sauce leicht einkochen. Gewürzt wird sie nur mit Salz und etwas Muskatnuss.

Auch die Lasagneplatten habe ich heute selbst hergestellt, extra dafür hatte ich mir noch einen Nudelaufsatz für meine Küchenmaschine gekauft. Der Teig, den ich gestern ausprobiert hatte, hat sich als tauglich erwiesen, darum habe ich ihn heute genauso wiederholt und nur auf 3 Eier hochgerechnet. Er besteht aus 3 Eiern, 225g Barilla Pastamehl, 150g Hartweizengrieß, etwas Salz und Olivenöl. Nach dem Kneten wickle ich ihn in Frischhaltefolie ein und lasse ihn eine Stunde ruhen.

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Ich zerschneide den Teig in kleine Stücke, bemehle sie und lasse sie durch die Nudelwalzen.

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Wenn die Nudelplatten gut bemehlt sind, kann man sie auch übereinander lagern. Dass sie alle ein bisschen unterschiedlich sind, stört gar nicht, denn für die Form muss ich sie ohnehin zurechtschneiden.

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Inzwischen ist alles fertig und ich bringe alle Zutaten nach draußen auf unseren neuen Servierwagen, den wir gestern bei Ikea gekauft haben. Markus hat inzwischen die Eule aufgeheizt.

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Ich beginne die Lasagne mit einer dünnen Schicht Bechamelsauce und lege zwei Nudelplatten drauf.

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Darauf gebe ich eine Kelle Bolognesesauce.

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In genau der Reihenfolge mache ich weiter. Bechamel, Nudeln, Bolognese. Den Abschluss bildet eine Schicht Bechamel, die ich mit gewürfeltem Mozzarella und ein paar Parmesanspänen bestreue.

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Bei 250° geht’s in die Eule, die Lasagne muss jetzt 30 Minuten garen.

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Ein paar der Nudelplatten habe ich übrig, und da ich ungern Lebensmittel wegwerfe, nutze ich die Zeit und schneide sie in kleine Würfelchen. Sie sind inzwischen richtig trocken und lassen sich leicht schneiden. Nächste Woche gibt’s dann irgendwann mal Nudelsuppe davon. Die restliche Bolognesesauce friere ich in Portionen ein und die übrige Bechamel wird auch nicht weggegossen sondern wird Basis für eine Meerrettichsauce, die wir zu Beef Brisket essen werden.

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Nach Ablauf der Zeit sieht die Lasagne absolut appetitlich aus.

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Markus zerteilt sie in Portionen und dann können wir sie endlich genießen. Was lange währt wird endlich gut und was mit viel Liebe zubereitet wird, schmeckt besonders gut. So ist es auch hier. Die Lasagneplatten haben die Flüssigkeit der Bolognese gut aufgesaugt. Die Lasagne schmeckt hervorragend. Das lange Garen der Bolognesesauce sorgt immer für besonders viel Geschmack, weil sich die Aromen sehr gut verbinden. Dazu gabs einen frischen Eisbergsalat.

Lasagne

4 Kommentare

  1. TomW.

    Hallo Okraschote.

    Hast du die Lasagneplatten vor dem Schichten nicht gekocht?

    Wäre eine tolle Arbeitserleichterung wenn das klappt.

    Ich habe mich bisher nicht getraut, frische Lasagneplatten ungekocht zu verwenden.

    Grüße,

    Tom.

  2. Okraschote

    Hallo Tom,

    ich habe die Platten nicht vorgekocht. Mit getrockneten hätte ich mir das nicht getraut, aber die frischen werden beim Backen schön weich allein durch die Sauce, von der sie umhüllt sind.

    Viele Grüße
    Kerstin

    1. TomW.

      Hallo Kerstin.

      Vielen Dank für die schnelle Antwort.

      Jetzt wage ich bei der nächsten Lasagne den Versuch.

      Bei den getrockneten funktioniert´s schließlich auch….

      Grüße,

      Tom.

  3. Laura

    Die sieht ja super lecker aus. Ich liebe Lasagne und wenn ich mir das so anschaue, dann wird es auch bei uns mal wieder Zeit für eine selbstgemacht Lasagne.

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