Das Leben ist schön

Schottland 2015 – Wasserfälle

Auch nach 4 langen Urlauben in Schottland sind wir der Landschaft und der Gastfreundschaft unseres B&Bs noch lange nicht überdrüssig geworden und so haben wir auch in diesem Jahr die Koffer und Kisten gepackt und sind in den kühlen Norden gefahren.

Die Fahrt nach IJmuiden in Holland ging schnell und ereignislos vonstatten, ohne größere Zwischenfälle standen wir pünktlich an der Fähre, die uns über Nacht nach Newcastle-upon-Tyne bringen sollte und damit ein großes Stück näher an unseren Zielort bei Drumnadrochit am Loch Ness. Für uns ist dies eine der schönsten Gegenden in den schottischen Highlands. Zentral genug gelegen um uns binnen kurzer Zeit an die West- Nord- oder Ostküste zu bringen, mit herrlichen Landschaften wo man den ganzen Tag keine Menschenseele trifft, aber auch genügend Möglichkeiten, um Abendessen, kleinere Geschenke oder ein paar Blumen für unseren Garten zu kaufen.

Auf dem Schiff angekommen habe ich gleich eine Reisetablette geschluckt, die ich leider gar nicht gut vertragen habe. Mir wurde trotz der Schaukelei zwar nicht schlecht – immerhin – aber ich war so gar nicht sicher auf den Füßen unterwegs, weil sich alles gedreht hat. Trotzdem konnte ich unser hervorragendes Abendessen genießen – im Blue Riband gab es Hühnerleber-Mousse und Pulled Lamb mit einer Knoblauchsauße und Tomatensugo. Lecker. Und der Schokoladenkuchen am Ende war auch nicht zu verachten, ich fürchte, die 6 Kilo, die ich vor dem Urlaub noch schnell verloren habe, werden innerhalb von 2 Wochen wieder drauf sein.

Auch einkaufen macht Spaß auf dem Schiff. Viele Leckereien kann man hier kaufen, günstigen Whisky und auch in der Parfüm-Abteilung haben wir uns umgeschaut. Unsere Kabine war schön groß und bequem und so haben wir leidlich gut geschlafen. Leidlich gut nur deshalb, weil es ziemlich stürmisch war und das Schiff geknackst und geknarzt hat, als ob es kurz vor dem Zusammenbrechen war. Zum Frühstück waren wir aber wieder gut drauf und kurze Zeit später reihten wir uns in die Schlange an der Grenzkontrolle ein, wo wir aber sehr schnell durchkamen und dann zunächst englischen Boden betraten bzw. befuhren.

Die Fahrt in Richtung Inverness haben wir gemütlich angehen lassen und waren – nachdem wir uns noch mit ein paar Sandwiches für das Abendessen versorgt hatten – gegen 17 Uhr in unserer Herberge angekommen. Mathilda und Andre waren beide da und begrüßten uns auf herzlichste. Auch über ihre Geschenke haben sich die beiden sehr gefreut. Bei einem Tee und Keksen konnten wir dann erzählen, was im letzten Jahr so alles passiert war – bei uns nicht ganz so viel, hier auf Creag Mhor hatte sich aber einiges getan. Ein komplett neues Haus haben Andre und Mathilda hier errichtet mit einem wunderschönen großen Wohnzimmer, einer tollen Küche, zwei Schlafzimmern und Bädern. Außerdem noch ein weiteres kleines Haus im gleichen Stil, das als Garage und Werkstatt dienen soll. Beide Häuser sind noch nicht komplett fertiggestellt, aber wir haben die Mietbedingungen schon mal abgeklopft *lol*.

Der nächste Tag begann mit einem opulenten Frühstück. Naja, nicht ganz. So richtig begonnen hat er eigentlich damit, dass ich für Markus um 4 Uhr schon ein Geburtstagsständchen gesungen habe. Ich war wach und ausgeschlafen und habe wieder mal die nordischen Sommer unterschätzt. Es war schon lange hell, da kam mir natürlich überhaupt nicht in den Sinn, dass es noch so früh war. Die Nächte sind hier wirklich sehr kurz im Sommer, ab ca. 3:30 Uhr war es taghell.

Nun gut – irgendwann war dann Frühstückszeit und Markus bekam natürlich wieder sein Full Scottish Breakfast mit Eiern, Speck, Würstchen, Bohnen, Tomate, Black Pudding und Pilzen. Ich begnügte mich mit einem Müsli und stellte zu meiner großen Freude fest, dass Andre sogar meine Lieblingsapfelsorte „Honey Crunch“ hier hat.

Wir beschlossen, einen Wasserfall-Tag einzulegen. Wir kennen hier in der Gegend zwar schon eine Menge schöner Ecken, aber es macht auch Spaß, Orte zu besuchen, die man schon kennt. Uns jedenfalls. Wir begannen mit den Divach Falls, die ganz nah bei Drumnadrochit sind. Als wir aus dem Auto ausstiegen und die vielen alten Bäume bestaunten, die hier wachsen, da wussten wir wieder, warum wir Schottland so lieben. Die Landschaft ist wunderschön – und weit und breit keine Menschenseele. Und ich hatte irgendwann auch meinen Fotoapparat bereit.

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Die Divach Falls kann man aus einiger Entfernung sehen, die Wege sind eigentlich immer schön ausgebaut, man kann die Sehenswürdigkeiten nicht verfehlen. Der Wasserfall, der beim momentan feuchten Wetter viel Wasser führt, fällt ca. 30m in die Tiefe, wo das Wasser sich sprudelnd sammelt.

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Wo wir es gerade vom Wetter hatten – bei unseren letzten 4 Besuchen hatten wir immer Glück. Viel Sonnenschein, hin und wieder mal ein Regenschauer, auch mal heftiger Wind und einmal sogar Schnee, aber vornehmlich Sonnenschein bei um die 15° – und ich glaube, unser Glück hält auch in diesem Jahr an. Als wir ankamen, war es heftig windig, regnete und war kalt. Aber gestern hatten wir schon streckenweise viel Sonnenschein, der zwischen Regenschauern immer wieder hervorkam.

Ein bisschen Regen hat uns an unserem zweiten Wasserfall erwischt. Wir fuhren in Richtung Glen Affric und bogen dann aber zu den Plodda Falls ab. Das besondere dort ist eine begehbare Plattform, die über dem Wasserfall schwebt, so dass man den Wasserfall direkt von oben ins Tal stürzen sehen kann. Die Plodda Falls sind mit 46m noch ein bisschen höher und beeindruckender als die Divach Falls. Wenn man von oben genug gesehen hat, kann man natürlich auch über einen kurzen Wanderweg nach unten laufen und die Fälle von unten anschauen. Beides hat seinen Reiz und beides haben wir natürlich gemacht.

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Schon auf dem Weg zur Plattform wird der Fluss etwas breiter und fällt über flache Steine, was sehr hübsche Bilder ergibt, wenn man die Belichtungszeit geringfügig verlängert. Diese Bilder haben wir auf dem Rückweg gemacht und da war, wie man sieht, der Regenschauer auch schon wieder vorbei und schönster Sonnenschein.

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Da wir gerade schon in Richtung Glen Affric waren, haben wir auch noch die Dog Falls besucht, die nicht weit entfernt waren. Auf dem Parkplatz angekommen haben wir erst mal drei ganz freche Buchfinken gesehen, die sich auf unser Auto gesetzt haben und beinahe sogar auf die Hand geklettert sind, so zahm waren sie. Wahrscheinlich haben sie auf ein leckeres zweites Frühstück gehofft.

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Die Dogfalls sind nicht ganz so beeindruckend aber der Wanderweg dorthin ist sehr schön. Entlang am  Affric kann man dessen dunkle, vom Torf gefärbte, Wassermassen sehen, wie sie über die Steine fließen. Einige Wanderer haben kleine Steinpyramiden am Ufer aufgebaut.

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An den Dogfalls verengt sich dann der Fluss und das Wasser geht durch enge und hohe Steine wo es schäumt und spritzt.

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Der Tag war noch jung – er hatte ja früh angefangen für uns, hihi – und so beschlossen wir, in der Gegend zu bleiben und noch ein bisschen umherzufahren. Wir wollten mal das Loch Mullardoch anschauen, das wir bisher noch nie gesehen hatten, es liegt ein Stück nördlich vom Loch Affric. Eine lange und einsame Straße führte dort hin, wir sahen keine Menschenseele. Dafür aber jede Menge Hirsche direkt neben der Straße. Sie standen dort und ästen so ruhig, dass wir sie erst für eine Herde Kühe hielten. Die Hirsche sind viel größer als unsere heimischen Rehe, die wir bei uns im Dorf immer sehen.

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Loch Mullardoch war dann aber doch nicht so schön. Zum einen hat uns an dieser Stelle wieder ein heftiger Regenschauer erwischt und es war kalt und windig. Was aber sehr schade war, dass es keinen Weg am See entlang zum Wandern gibt. Loch Mullardoch ist ein Stausee mit einer riesigen Staumauer, die wir uns von beiden Seiten mal anschauten. Viel mehr war dann aber auch nicht zu sehen.

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Bis wir wieder bei Cannich waren, war die Mittagszeit vorüber und wir beschlossen, über Beauly und Inverness wieder heimzufahren. Je weiter wir Richtung Osten fuhren, desto schöner wurde das Wetter und in Inverness schien wieder die Sonne. Es war so schön, dass wir noch rasch unserem Lieblingsblumenladen einen kleinen Besuch abstatteten. Nur gucken, nicht kaufen, lautete gestern noch das Motto, aber wir haben uns schon mal ein paar schöne Rhododendren und Ginster ausgeschaut, für die wir in unserem Garten noch etwas Platz haben. Kurz vor Ende des Urlaubs werden wir sicher noch mal bei Simpsons zuschlagen.

Markus‘ Geburtstagsessen nahmen wir beim lokalen KFC in Inverness ein und fuhren dann anschließend wieder heim, wo uns schon ein schönes warmes Zimmer erwartete und wir den Abend gemütlich ausklingen ließen.

 

4 Kommentare

  1. Anja

    Was für tolle Bilder! Ich hoffe Markus durfte dann am nächsten Tag ausschlafen 😉
    Habt noch einen tollen Urlaub!

  2. Meli

    Wunderschön!!!!!!!!!!!!!!!!!! Ich bin begeistert!
    Vorallem da ich ja vor Kurzem die Bücher von Diana Gabaldon gelesen hab! Schmacht!!!!!

  3. Erika

    Ich habe alles gelesen,und kann auch verstehen warum Ihr so gern nach Schottland fahrt.Noch alles Gute nachträglich zum Geburtstag für Markus.Einen schönen Urlaub und noch viele neue Eindrücke wünschen Euch Mutti und Vati

  4. Birgit

    Das scheint wieder ein schöner Urlaub zu werden……
    Wir wünschen euch eine schöne Zeit und gute Erholung.
    Armin & Birgit

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