Das Leben ist schön

Schwäbische Maultaschen – natürlich selbstgemacht

Ein Projekt, das ich schon seit langer Zeit mal angehen wollte, war das Herstellen von Maultaschen schwäbischer Art. Maultaschen stehen bei uns häufig mal auf dem Speiseplan, allerdings habe ich dabei bisher immer auf Fertigprodukte zurückgegriffen, die uns zwar auch immer gut geschmeckt haben – aber Raum für Verbesserung gibt es ja immer.

Und da dieses Gericht ein typisch deutsches Gericht ist, kommt es für unsere kulinarische Weltreise gerade recht. Ein schöner Auftakt, wie ich finde, für unsere deutsche Woche.

Folgende Zutaten brauchen wir dafür:

Für den Teig:

  • 750g Mehl
  • 6 Eier
  • etwas Salz
  • Wasser

Für die Füllung:

  • 500g Hackfleisch
  • 4 frische feine Bratwürste – das Brät daraus – ebenfalls ca. 500g
  • 300g Spinat
  • 4 Eier
  • 2 Brötchen
  • Petersilie
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss
  • ein verschlagenes Ei zum Bestreichen

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Maultaschen kann man mit allem möglichen füllen, ich hab mich für die klassische Füllung aus Hackfleisch, Brät und Spinat entschieden. Bevor ich die Füllung vorbreite, knete ich schon mal den Nudelteig, denn der muss noch eine halbe Stunde im Kühlschrank ruhen.

Für den Teig fülle ich das Mehl, die Eier sowie etwas Salz in meine Küchenmaschine. Weil meine Eier heute nur Größe S haben, braucht der Teig noch etwas Wasser dazu. Er soll relativ fest und nicht klebrig aber auch nicht krümelig sein. Wenn er fertig geknetet ist, wickele ich ihn in Frischhaltefolie und lege ihn zum Ruhen in den Kühlschrank.
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Dann ist es auch Zeit für die Füllung. Die Brötchen schneide ich in Würfel und weiche diese in lauwarmem Wasser ein, bis sie ganz weich sind.

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Gut ausgedrückt kommen sie dann zu den restlichen Zutaten. Die Bratwürste habe ich an den Enden aufgeschnitten und nur das Brät herausgedrückt. Auch den Spinat, den ich tiefgefroren verwendet habe, muss man gut ausdrücken, damit die Füllung nicht wässrig wird.

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Dann gehts ans vermischen der Zutaten, das ich erst mit den Knethaken des Handrührgerätes begonnen und dann mit einem großen Löffel fortgeführt habe. Um die Würze zu prüfen, nehme ich einen kleinen Teil vom Teig ab und brate ihn in einer kleinen Pfanne an – wenn’s schmeckt ist es gut – und es schmeckt wunderbar.

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Ich muss gestehen, Teigausrollen ist nicht mein Ding, und so habe ich überlegt, wie ich das am geschicktesten hinkriege. Zum Glück fiel mir rechtzeitig meine Nudelmaschine ein. Die Breite des Teiges, die dabei rauskommt, kam mir passend vor, und so habe ich den Teig portioniert und durchgelassen. Der Teig muss etwas dicker sein als für beispielsweise Lasagneplatten, ich habe ihn bis auf Stufe 5 von 9 ausgerollt.

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Und noch einen guten Einfall hatte ich. Die Füllung soll nun nämlich gleichmäßig auf einer Hälfte der Nudelplatten aufgetragen werden. Das klappt perfekt mit einem Spritzbeutel, dem man vorn die Tülle wegnimmt. Damit kann man die Füllung in einem dicken Streifen aufspritzen. Vorher habe ich die gesamte Teigplatte mit einem verschlagenen Ei bestrichen.

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Nun einfach den breiten Streifen von hinten über die Füllung schlagen und vorn festdrücken. Am Anfang und Ende habe ich jeweils einen breiteren Streifen übriggelassen, wo keine Füllung drauf ist, damit auch die Enden gut zusammenhalten.

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Wenn man nun den Teig vorn gut festdrückt, hält das auch gut zusammen.

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Abteilen kann man einzelne Maultaschen jetzt sehr gut mit dem Stiel eines Holzlöffels, den man in regelmäßigen Abschnitten auf den Teig legt und nach unten drückt. Und zwar bis ganz nach unten, so dass die Füllung nach rechts und links gedrückt wird.

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Diese Stege kann man nun ganz einfach mit einem Messer, einem Teigrädchen oder einem Pizzaschneider durchtrennen. Und das wars – die Maultaschen sind fertig. Ich hatte mir das viel aufwendiger vorgestellt, aber dann ging es doch ganz schnell.

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Die Maultaschen müssen jetzt natürlich noch gekocht werden, ich lasse sie in siedendes Salzwasser gleiten und dort ein paar Minuten simmern, ca 8-10 Minuten brauchen sie, bis auch die Füllung gar ist. Sie sollen nicht kochen sondern nur ziehen. Dann muss man auch keine Angst haben, dass die Taschen an den Seiten aufgehen. 41 Stück hab ich übrigens herausbekommen.

Während ich die Maultaschen gare, bereite ich noch geschmelzte Zwiebeln zu, die wir zu den Maultaschen essen wollen. Ich schneide 4 Zwiebeln in Ringe und salze sie. Damit sie beim Braten besonders knusprig werden, bestreue ich sie in einem Sieb mit Mehl und schüttele den Überschuss ab.

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Dann geht es ab in die Pfanne, wo ich die Zwiebeln schön braun brate, bis sie weich sind.

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Ein grüner Salat mit Wildkräuterdressing passt perfekt zu den Maultaschen mit den gebratenen Zwiebeln.

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Die Maultaschen sind noch mal eine ganz deutliche Steigerung zu den gekauften. Dass sie so gut sind, hätte ich nicht erwartet. Sie schmecken viel intensiver nach Fleisch und Spinat, man kann die einzelnen Zutaten richtig schön herausschmecken. Die süßlichen Zwiebeln zu der würzigen Füllung, das ist ein richtiges Festessen.

Die restlichen Maultaschen gare ich ebenfalls, lasse sie kurz abkühlen und schlage sie einzeln in Frischhaltefolie ein. So können sie eingefroren und dann auch einzeln entnommen werden.

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7 Kommentare

  1. Barbara de Gaudenzi

    Kerstin, ich bin ja aus Schwaben. Die Maultaschen kann man auch in dicke Streifen schneiden, in verschlagenem Ei wenden und dann in der Pfanne ausbraten. Das ist auch superlecker.

  2. kerstin (Beitrag Autor)

    Barbara, das mache ich bestimmt mit dem Rest – wir haben ja keine 41 Stück vertilgt, ich hab zum Glück noch eine Menge übrig 🙂

    Viele liebe Grüße
    Kerstin

  3. Michi

    wie witzig…habe gestern auch wieder gemacht… 🙂
    einfach lecker…gell… ♥ (mache sie so ähnlich wie du)

  4. Meli2006

    selbstgemacht Maultaschen sind einfach supi! Ich hab mich aber auch immer vor der Arbeit gescheut…aber ich muss sagen…das schaut echt nicht aufwändig aus! Was auch toll wird sind gerollte Maultaschen, die werden dann wie ein Strudel gerollt….weißt bestimmt wie ich meine! 😉
    Dein Rezept werde ich mir sooofort ausdrucken!
    Ich liebe Hergottsbscheisserle! Grins!

  5. Andrea Huber

    Meine Kids lieben angebratene Maultaschen, bisher auch immer Fertigprodukt. Aber jetzt werd ich es auch mal selber probieren!

    Lg, Andrea

  6. Tina

    Ich liebe Maultauschen. Es gibt zwar viele gute Fertigprodukte, aber mir wurde von Klein auf beigebracht, diese selbst zu machen. Es gibt auch die coolsten Möglichkeiten hier Variationen zu erstellen. Deine Maultauschen sehen auf jeden Fall sehr lecker aus. LG Tina

    1. Kerstin (Beitrag Autor)

      Danke, liebe Tina. Das ruft mir ins Gedächtnis, die auch mal wieder zu machen. Die selbstgemachten sind schon noch mal ein ganzes Stück besser als die gekauften 🙂

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