Das Leben ist schön

Jardaloo Boti – Curry vom Lamm mit Aprikosen

Markus ist schon seit einiger Zeit auf Curry-Entzug. Nicht ein einziges indisches Curry haben wir den ganzen Sommer über gekocht und sogar im Urlaub hatten wir bedingt durch die Schließung unseres Inders auf der Insel Skye kein indisches Essen gehabt. Es wurde Zeit, diese Durststrecke zu beenden – Markus brachte mir einfach zwei Lammkeulen mit und ich suchte mir in meinem Lieblingsbuch „Currys“ von Camellia Panjabi ein Curry raus.

Aus Erfahrung heraus weiß ich, dass ihre Currys immer recht flüssig sind, ich habe die Fleischmenge verdoppelt und die Saucenzutaten so verwendet, wie im Buch mit einfacher Menge angegeben waren und dabei noch etwas die Chili- und Knoblauchmenge erhöht, um dem Wunsch meines Mannes nach einem scharfen Curry Rechnung zu tragen.

Folgende Zutaten habe ich verwendet:

  • 2 Lammkeulen, von Fett und Sehnen befreit und in mundgerechte Stücke geschnitten, zusammen ca. 1700g
  • 100g getrocknete Aprikosen
  • 1,5 EL Weinessig
  • 2 Zwiebeln, da sie sehr klein waren, noch eine halbe dazu
  • ein Stück Ingwer
  • 3 große Knoblauchzehen
  • 1 Zimtstange, ca. 7cm oder zwei kleine
  • 6 grüne Kardamomkapseln
  • 3 TL Chilipulver (ich hatte gemischtes, nicht zu scharfes, aus eigener Ernte)
  • 1/2 TL Kreuzkümmel, gemahlen
  • 2 Tomaten oder 1 kleine Dose Tomatenmark
  • 1 TL Garam Masala
  • 1 TL Zucker
  • Salz nach Geschmack

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Kommen wir zur Zubereitung. Da ich heute wieder den ganzen Nachmittag in der Werkstatt gewesen bin, musste es am Ende etwas schneller gehen, ich habe also viel gleichzeitig gemacht. Die Aprikosen habe ich in Wasser, gemischt mit einem halben EL Essig, eingeweicht. Die gehackten Zwiebeln habe ich in einem Wok (ein ganz normaler Topf, vorzugsweise Gusseisen, geht natürlich auch) bei schwacher Hitze lange angebraten, bis sie goldbraun waren – dann kommen Knoblauch und Ingwer, ebenfalls gehackt, mit dazu und werden 3 Minuten mitgebraten.

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Nach und nach kommen die Gewürze dazu – erst die Zimtstangen und der Kardamom – eine Minute braten. Dann der gemahlene Kreuzkümmel und das Chilipulver – ebenfalls eine Minute mitbraten. Da ich keine Tomaten mehr vorrätig hatte, habe ich hier Tomatenmark verwendet und dieses nun mit angeschwitzt, etwas Wasser dazugegeben, damit es nicht anbrennt, und rund 5 Minuten köcheln lassen.

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Während dieser ganzen Bratvorgänge habe ich es geschafft, die Lammkeulen auseinander zu schneiden. Dabei habe ich das überschüssige Fett und die Sehnen so gut es ging herausgeschnitten, so dass nur das schiere Fleisch übrig blieb. In mundgerechte Stücke geschnitten kommt es nun zu den Gewürzen und den Zwiebeln in den Wok, ich mische alles gut durch und lasse das Fleisch 5 Minuten schmoren.

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Nun streue ich das Garam Masala drüber (das es auf das Anfangsfoto leider nicht geschafft hat), würze das Fleisch mit Salz und gieße rund 400ml Wasser an. Ich lasse das Curry aufkochen, schalte die Hitze zurück, lege den Deckel auf und lasse das Fleisch rund 1,5 Stunden köcheln. Hin und wieder rühre ich mal durch, damit die Fleischstücke gleichmäßig garen.

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Ca. 10 Minuten vor Ende lasse ich die Aprikosen abtropfen und gebe sie mit dem restlichen Essig und dem Zucker zum Curry. Ich rühre es noch mal gründlich durch und lasse es die letzten 10 Minuten köcheln. In der letzten halben Stunde hatte ich schon den Deckel abgenommen und die flüssige Sauce etwas einkochen lassen, wenn die Sauce die gewünschte Konsistenz hat, kann man den Deckel wieder auflegen.

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Die rotbraune Farbe und der herrliche Duft nach gebratenen Gewürzen machen das Curry absolut appetitlich. Markus kann es kaum noch erwarten, aber ich lasse ihn bis zur letzten Minute zappeln. Dann ist es endlich fertig.

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Fast genau Punkt 18 Uhr serviere ich. Ich hatte etwas Reis dazu gekocht und fülle nun unsere Teller.

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Ahhhh, was haben wir das vermisst. Diese Würze, das Aroma der gebratenen Gewürze, die fruchtige Schärfe und das zarte Lammfleisch – dieses Curry hat einfach alles, was es haben muss. Es hat uns hervorragend geschmeckt. Es war schön pikant aber nicht zu scharf, der säuerliche Geschmack der Aprikosen und des Tomatenmarks kommt hier wunderbar zur Geltung. Alles in allem ein richtig guter Einstieg in die herbstliche Currysaison 🙂

1 Kommentar

  1. Martin

    Wir lieben Lamm. Mit einem solchen Curry macht sogar der Herbst Spaß.

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