Das Leben ist schön

Zaalouk nach Ottolenghi

Wir sind großer Fan von würzigen Brotaufstrichen und Pasten aus dem Orient – da traf es sich gut, dass zeitgleich zwei Auberginen in unserer Gemüsekiste waren und auf Spiegel Online ein Rezept von Ottolenghi für Zaalouk mit Schnittlauch veröffentlicht wurde – das mussten wir probieren. Das Rezept habe ich ein klein wenig abgewandelt und auf unseren Geschmack angepasst – hier das Ergebnis.

Folgende Zutaten habe ich verwendet

  • 2 mittelgroße Auberginen
  • 1/2 Dose Tomaten
  • 1/2 frische Tomate
  • 3 kleine grüne Paprikaschoten
  • 40ml Olivenöl
  • 1 kleine Knolle Chinaknoblauch
  • je 1/2 TL Kreuzkümmel, Koriander, Paprika und Chiliflocken
  • Zucker, Salz, Limettensaft zum Abschmecken
  • 1/2 Bund Schnittlauch

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Die Auberginen werden zuerst 1 Stunde lang unter dem Backofengrill gegrillt. Ich habe sie aber vorher mit einem Messer an verschiedenen Stellen eingestochen. Macht man das nicht, kann es passieren, dass sie explodieren – das möchte man wirklich nicht im Backofen passieren lassen.

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Was man nicht auf den Bildern sieht, sind die drei grünen Spitzpaprika, die ich ganz spontan mitgegrillt habe. Ich habe sie entkernt und in Hälften geschnitten und mit der Schale nach oben ebenfalls auf das Blech gelegt und sie runtergenommen, als die Haut ganz schwarz war. Dann habe ich sie in eine Plastiktüte gelegt und abkühlen lassen – nun ließ sich die Haut ganz leicht abziehen.

Die Auberginen haben etwas länger gebraucht, eine Stunde habe ich sie gegrillt und dabei regelmäßig gewendet. Die Haut wird noch dunkler als sie sowieso schon ist und wird auch ganz hart. So sieht es nach einer Stunde aus.

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Mit einem Messer schneide ich sie jetzt auf – die Schale ist ganz hart, das Innere weich, feucht und heiß – dieses weiche Innere kratze ich mit einem Löffel raus, gebe es in ein Sieb und lasse es zwei Stunden abtropfen.

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Später am Tag geht es weiter mit der Zubereitung.

Die Knoblauchknolle schneide ich in dünne Scheiben und brate sie in dem Olivenöl ein paar Minuten an, nach ungefähr der Hälfte der Zeit gebe ich die 4 Gewürze dazu – Kreuzkümmel und Koriandersamen hatte ich zuvor im Mörser grob zerstoßen.

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Da ich keine gehackten Tomaten aus der Dose hatte, habe ich kurzerhand die geschälten Tomaten, ungefähr die halbe Dose, in kleine Stücke geschnitten und mit in die Pfanne gegeben, auch ein bisschen vom Tomatensaft. Das habe ich nun 15 Minuten köcheln lassen, bis die Soße eingedickt war.

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Der Duft, der jetzt schon in der Luft liegt, ist der Wahnsinn, so herrlich würzig und intensiv – ich bin im 7. Himmel.

Jetzt kommen noch die Tomatenwürfel von der frischen Tomate, die in Stücke geschnittenen gegrillten Paprikaschoten und natürlich das abgetropfte Fleisch der beiden Auberginen dazu – abgeschmeckt wird mit Salz und Zucker, die Paste muss jetzt noch 10 Minuten köcheln.

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Beim Köcheln zerdrücke ich die Zutaten noch ein bisschen, damit sie sich gut verbinden. Wenn die Paste fertig ist, fülle ich sie in eine Schüssel – nun wird sie nur noch mit etwas Limettensaft abgeschmeckt und der Schnittlauch, in kleine Röllchen geschnitten, untergehoben.

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Als ich nun abgeschmeckt habe, hat mir die Paste noch nicht so gut geschmeckt – sie roch deutlich besser, als sie schmeckte. Sie ist ziemlich scharf, schmeckt intensiv nach Tomaten und Auberginen, aber so richtig rund ist der Geschmack nicht. Das änderte sich, nachdem die Paste ein paar Stunden durchgezogen war.

Ich hatte während der ganzen Arbeit im Homeoffice zwischendurch tatsächlich noch geschafft, ein Fladenbrot zu backen. Das haben wir dann zusammen mit dem Zaalouk gegessen. Die Auberginenpaste war am Abend gut durchgezogen und so intensiv würzig und geschmackvoll, dass es eine Lust war. Das war eins der besten Gerichte, die ich je im Leben zubereitet habe, wie schade, dass nur so wenig rausgekommen ist. Dabei wollte ich sie am Anfang gar nicht essen, weil ich Auberginen nicht so sehr mag. Aber so schmecken mir Auberginen fantastisch. Oder, um es mit den Worten von Ottolenghi zu sagen: Zaalouk gibt’s nie genug.

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Ich weiß nur, dass es Zaalouk bei uns schon bald wieder geben wird, wahrscheinlich schon nächste Woche, wenn ich Besuch von meinen Kollegen zum Grillen bekomme.

7 Kommentare

  1. Barbara De Gaudenzi

    Kerstin, danke fürs Ausprobieren. Ich hatte das Rezept auf spiegel-online auch gesehen, jetzt weiß ich, dass ich es auch probieren muss. Die gegrillten Auberginen erinnern entfernt an ägyptische Mumien, wollte ich noch anmerken :-).

  2. Barbara

    kerstin bekomme hunger..danke für die tollen Rezepte…die rosa seiten funzen nich mehr…schöne grüsse an alle…

  3. Barbara

    danke liebe kerstin….habe mich auch gleich registrieren lassen….im neuen Forum….freue mich schon von euch zu hören…

  4. Meli2006

    okay….vielleicht probier ich das auch mal aus…schaut echt interessant aus! Ich krieg Hunger! Lach!

  5. Micha

    Howdy,

    da noch etwas Hack (evtl Lammhack?) bei und mir täte es sehr gut gefallen 😉

  6. Balkonglut

    Hallo,

    habe gerade gesehen, dass hier das Zaalouk auch nachgekocht wurde. Hatte das am WE zu einem OT des GSV mit. Ich habe den Schnittlauch durch Korianderblätter ersetzt (so wie es Herr Ottolenghi in seinem Rezept schreibt). Hat mir sehr gut geschmeckt. Ich glaube, Paprika „verwässert“ das Gericht – aber nur meine Meinung!

    Liebe Grüße

    Balkonglut

  7. Pingback: Zaalouk - marokkanischer Auberginensalat (▷ Rezept)

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