Das Leben ist schön

Die Einweihung des Holzbackofens mit Flammkuchen und Roggenbrot

Nachdem unsere Eule nun seit einer Woche an ihrem angestammten Platz steht, sollte heute die Einweihung stattfinden. Wir hatten uns den ersten schönen Frühlingstag ausgesucht, heute nachmittag hatten wir Sonnenschein und fast 15°. Wir hatten Flammkuchen geplant und wollten in der Resthitze dann noch ein Brot backen. Um den nötigen Erfolgsdruck aufzubauen, das Leben ist schließlich kein Ponyhof, hatten wir zur Flammkuchenspachtelei unsere Vermieter und unseren Nachbarn eingeladen.

Der liebe Thomas Ramster hatte uns gestern pünktlich noch ein großes Paket seiner umwerfenden Flammkuchenteiglinge, fertig ausgerollt und geschnitten und tagesfrisch, zukommen lassen. Der Belag war sehr schlicht gehalten. Schmand mit Sahne verrührt und mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss gewürzt und etwas Schnittlauch untergehoben, dazu rote Zwiebeln in Ringen und durchwachsener Räucherspeck in Würfeln.

Um 16 Uhr begannen wir mit dem Einheizen. Zum Anheizen hat Markus ein paar Scheite Fichte aufgestapelt und angezündet, für die restliche Hitze haben wir nach und nach trockenes Apfelholz und Buche nachgelegt.

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Als der Ofen 450° hatte, hörten wir mit Holznachlegen auf. Genügend Hitze erreicht. Markus kühlte noch ein wenig die Steine in der oberen Kammer ab und ich belegte den ersten Teigling.

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Auf den Teigling habe ich 1,5 EL Schmandcreme dünn aufgestrichen und dabei ein Stück Rand freigelassen.

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Noch mit Speck und Zwiebelringen belegen, dann den Schieber bemehlen, den Teigling auf den Schieber bugsieren und dann den Flammkuchen in den Ofen einschießen.

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Flammkuchen

Beim ersten hatte Markus noch ein kleines bisschen zu viel Schwung und der Flammkuchen hing hinten ein bisschen über, so dass ein Ende etwas in Flammen aufging. Darum heißen die ja auch Flammkuchen.

Nach ca. 5 Sekunden bildeten sich dicke Blasen und der Teigling wurde von unten dunkel. Das ging schnell, in weniger als 1 Minute war er mehr als fertig. Die Steine waren noch deutlich zu heiß. Egal, das war unser Probierstück und wir haben es gegessen und den etwas verbrannten Rand abgeschnitten.

Nachdem der erste Versuch verspeist war – lecker war er trotz der vielen Röstaromen auf jeden Fall – kühlte Markus die Steine noch etwas weiter herunter und dann ging es Schlag auf Schlag. Inzwischen trudelten unsere Vermieter und unser Nachbar ein, wir standen gemeinsam um den Ofen, schwatzten, aßen, buken und tranken Wein. Richtig schön war es. So schön, dass wir die Fotos völlig vergaßen und nur noch von einem der ersten ein Bild haben (da ist die eine Seite ein bisschen schwarz und die andere blass, später hat Markus das besser hingekriegt mit gleichmäßiger Bräunung auf beiden Seiten)

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Die Flammkuchen haben richtig gut geschmeckt. Die Teiglinge sind im Geschmack sehr zurückhaltend, so dass der Belag bestens zur Geltung kommt. So schön dünn ausgerollt kriegt man die wahrscheinlich selbst kaum hin.

Nachdem wir bestimmt 8 gebacken hatten, vielleicht auch 10, wir haben jedenfalls alle ganz schön zugeschlagen, wollte unser Vermieter gern noch was süßes hinterher. Kein Problem.

Ich hab frische Schmandcreme ohne Gewürze mit Sahne angerührt und aufgetragen. Dann habe ich braunen Zucker mit Zimt vermischt drübergestreut. Ich hatte zwei Äpfel geschält und in Scheiben geschnitten, die ich dann auf den Teigling gelegt habe.

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Die Apfelscheiben hab ich noch mit Bratapfellikör bestrichen, den unsere Vermieterin beibrachte, dann noch ein paar Mandelblättchen drübergestreut und ab in den Ofen. Die beiden süßen Kuchen waren schneller weg als wir Fotos machen konnten. Dann waren wir wirklich pappsatt und zufrieden und der Meinung, dass wir das auf jeden Fall mal wieder machen.

Da der Ofen ja nun mal heiß war, wollte ich die Resthitze nutzen, um noch zwei Brote zu backen. Um einen Vergleich zu haben, habe ich mein Standardrezept genommen. Den Sauerteig habe ich gestern schon vorbereitet.

Für den Sauerteig für zwei Brote benötige ich 400g Roggen, den ich in der Mühle fein gemahlen habe.

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Das Mehl verrühre ich mit 400ml Wasser und dem Sauerteigansatz vom letzten Backen, ca. 80g, es geht auch weniger.

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Der Sauerteigansatz darf jetzt 24 Stunden reifen, dafür hab ich ihn bei ca. 22° aufbewahrt. Wenn man ihn wärmer stellt, reichen 16 Stunden.

Für den Hauptteig benötige ich jetzt noch 150g Roggen und 500g Weizen. Damit habe ich, wenn man die 350g Roggenmehl aus dem Sauerteigansatz mitzählt, ein Mischungsverhältnis Roggen zu Weizen von 1:1.

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Das gemahlene Mehl kommt mit 700g Sauerteigansatz (den Rest wieder fürs nächste Mal aufheben), 1,5EL Salz und 1 EL Brotgewürz(Koriander:Kümmel:Fenchel:Bockshornkleesamen im Verhältnis 2:1:1:1) in meine Rührschüssel. In 300ml Wasser löse ich einen Viertel Würfel Hefe auf und gebe einen TL Zucker hinzu.

Meine Küchenmaschine verknetet mir den Teig, zu dem ich das Wasser nach und nach hinzugebe, bis der Teig genügend feucht ist.

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Aus dieser Menge Teig bekomme ich zwei Brote raus, also teile ich den Teig und wirke beide Teigkugeln rund.

Als ich beim Thomas war, um den Ofen zu bestellen, hab ich mir auch zwei neue Teigkörbchen gegönnt.

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Den Teig hab ich an einem relativ kühlen Ort ein paar Stunden gehen lassen. Dann sah er so aus.

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Markus hatte nach der Flammkuchenbäckerei den Ofen komplett ausgeräumt, dann das Gewölbefach ausgefegt und die Steine mit Wasser abgespritzt, um sie zu reinigen und etwas abzukühlen. Die Drosselklappe haben wir jetzt geschlossen und die Brote eingeschossen.

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Nach 55 Minuten hab ich sie rausgeholt und mit Wasser abgewischt (darum sehen sie oben etwas dunkel aus). Und so sieht der Anschnitt aus

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Gerade eben haben wir den Kanten probiert. Die Kruste ist mir ein bisschen zu fest, ein paar Minuten und ein paar Grad weniger reichen vermutlich aus, aber Markus mag es so sehr gern, er holt sich grad noch ein Scheibchen und findet, dass das eines der besten Brote ist, die er je gegessen hat. Innen ist das Brot sehr schön weich und luftig, geschmacklich kommt an so ein Sauerteigbrot eh nichts ran. Sehr lecker. Das war ein gelungener Einstand mit nur wenigen Startschwierigkeiten. Der Ofen lässt sich sehr gut bedienen und leicht kontrollieren. Über die Zeit werden da mit Sicherheit ein paar sehr gute Sachen rauskommen.

3 Kommentare

  1. Harald

    Hey,
    super der Ofen!! Sowas hätte ich auch gerne!
    Wir haben uns damals für einen Elektro-Ofen entschieden…wegen Winter/Wetter/Regen…
    Viel Spaß mit dem Ofen
    LG
    Harald

  2. Sarah

    Hallo Kerstin!

    Der Ofen ist ja wirklich genial. Da schmeckt der Flammkuchen gleich doppelt so gut! =)

    Die Brote sehen super aus!

    Liebe Grüße
    Sarah von der Flammkuchen Seite

  3. Becker

    super Bericht, leider erst heute gelesen.
    Hab auch einen Holzbackofen von Thomas Ramster und bin wirklich sehr zufrieden.
    Viele Grüße

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